Durch die Städtebauförderung und die Leaderförderung vom Amt für Ländliche Entwicklung habe man den Negativtrend stoppen können, erklärte Bürgermeister Borst. Auch die Zahl der Arbeitsplätze stieg, und zwar von 3347 (im Jahr 2008) auf 3786 (Ende 2018). Auch die Arbeitslosenzahlen verringerten sich wieder.
Der Vorsitzende hob besonders die Sanierung der Gemeinschaftshäuser in den Orten hervor, „die unter Mithilfe der Bürger geschaffen werden konnten.“ Nach einem Meinungsaustausch konnten sich die Gäste und Jury-Mitglieder Beatrix Drago, Szabolcs Berczi und Helmut Innerbichler von der ARGE Landesentwicklung und Dorferneuerung bei einer Projektbesichtigung von der Arbeit der Allianz überzeugen.
Ein Musterprojekt stellt das Interkommunale Bürgerzentrum Hofheimer Land dar. Mitarbeiterin Kerstin Brückner stellte auch hier noch einmal ihre Arbeit in der Allianz vor. Im Fokus stehe im Bürgerzentrum die Integration von ausländischen Mitbürgern, wie Brückner vor den Jurymitgliedern betonte. Zwei von ihnen waren extra vor Ort anwesend, um davon zu berichten, warum es ihnen in der Allianz besonders gefällt.
Leider konnten in den letzten Monaten wegen der Kontaktbeschränkungen keine Dorfbegegnungen stattfinden, wie ursprünglich im Rahmen des Projektes „Wir und Hier“ geplant gewesen sei, erklärte Brückner. Als Alternative für die aktuelle Zeit hat sie die „Dorfhefte“ ins Leben gerufen. Diese gehen von Hand zu Hand und wandern von Haushalt zu Haushalt.
Es handelt sich dabei um ein DIN A4-Heft mit buntem Einband. Es lädt dazu ein, Bilder aus dem jeweiligen Ort zu kommentieren und Fragen, die für alle Dörfer gleich sind, zu beantworten: Gibt es in eurem Ort etwas zu kaufen? Wo ist der schönste Platz im Dorf? Welche Veranstaltung im Jahreslauf gefällt dir am besten? Wer kann was besonders gut im Ort? Sind Neuzuzügler willkommen?
Die Vorderseite der Hefte darf gerne von Kindern und Jugendlichen gestaltet werden. Auf den noch leeren Seiten können selbst Fotos eingeklebt und Fragen gestellt werden. Alt und Jung sind dazu eingeladen, mitzumachen und das Heft mit eigenen Eindrücken, Erfahrungen und Wünschen zu gestalten.
Das Dorfheft wird somit zu einer bunten Sammlung und einer Art Dorfalbum. Weitergegeben wird das Heft in einer Mappe, auf deren Innenseite eine kurze Anleitung mit Ansprechpartnern steht.
Nun jedoch heißt es für die Mitglieder der Gemeindeallianz erst einmal wieder warten. Doch die Vorfreude auf die Preisverleihung, die im Mai 2022 in der Gemeinde Hinterstoder, die den Europäischen Dorferneuerungspreis 2018 gewinnen konnte, ist auch jetzt schon groß .– ebenso wie die Hoffnung, dort den Sieg feiern zu dürfen.
Schließlich erwartet den Gewinner des Preises „dort ein stimmungsvolles Fest der Begegnung mit Menschen mit den europaweit besten Konzepten und Projekten für ihren Lebensraum“, wie es auf der Website der Europäischen Arge Landentwicklung und Dorferneuerung (www.landentwicklung.org) heißt.