Kabarettist tot Selb trauert um Richard Rogler

red/
Der Kabarettist Richard Rogler ist tot. (Archivbild) Foto: Jörg Carstensen/dpa

Richard Rogler war eines der bekanntesten Gesichter im politischen Kabarett. Seine Bühnenkarriere erstreckte sich über mehr als vier Jahrzehnte. Er starb im Alter von 74 Jahren.

 
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Der Kabarettist Richard Rogler ist tot. Wie seine Familie am Dienstag in Köln mitteilte, starb er bereits am Sonntag. Rogler galt als eines der Urgesteine der politischen Kabarett-Szene in Deutschland, im Fernsehen moderierte er zeitweise die Reihe „Mitternachtsspitzen“ und gehörte zum „Scheibenwischer“-Ensemble. Der Grimme-Preisträger wurde 74 Jahre alt. 

Richard Rogler wurde am 19. Juli 1949 in Selb geboren, wuchs in der Porzellanstadt auf und studierte nach Abitur und Grundwehrdienst zunächst an der Universität Würzburg Französisch und Sport auf Lehramt. Von 1974 bis 1978 war er Mitglied der Kinder- und Jugendtheatergruppe Ömmes & Oimel, zunächst in Würzburg, seit 1977 in Köln. Seit 1986 war er als Solist tätig. Rogler erhielt 1987 und 1992 den Deutschen Kleinkunstpreis, 2000 den Deutschen Kabarettpreis und 1989 den Adolf-Grimme-Preis. Seit dem Jahr 2000 hielt Rogler als Honorarprofessor Vorlesungen an der Universität der Künste Berlin und war damit der erste Professor für das Fach Kabarett in Deutschland.

Er erreichte jahrzehntelang ein großes Publikum in ganz Deutschland mit zahlreichen weiteren erfolgreichen Programmen und erhielt mehrfach den Deutschen Kleinkunstpreis, bis er sich im Jahr 2018 vom Tourbetrieb verabschiedete. Wie Selb zu seinem "Anker" wurde,  warum er nie vergessen habe, wo er herkomme, "von dort, wo die Leute viel gearbeitet und wenig verdient haben - und eben keinen Applaus genießen durften am Feierabend" - darüber sprach er ausführlich mit unserer Redaktion. Mehr dazu lesen Sie in diesem Artikel hier.

Rogler habe es wie kein Zweiter verstanden, „mit unbändiger Energie, Schauspielkunst, heiligem Zorn und tiefer Liebe zu seinen Figuren Schauspiel und Kabarett, großes Welttheater und Kleinkunst, politische Aktualität und menschliche Abgründe zu einer völlig neuen Form zu verweben“, heißt es in einem Nachruf seiner Familie. 

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