An dem Marinestab in Rostock sind zudem auch Soldaten aus Ländern wie Dänemark, Lettland, Litauen, den Niederlanden, Norwegen und Polen beteiligt. In Friedenszeiten kann der Bundeswehrstab bis zu 180 Dienstposten umfassen, im Krisen- und Konfliktfall können es bis zu 240 Posten sein. Beteiligt an dem Einsatz ist zudem auch das neue Maritime Zentrum für die Sicherheit kritischer Unterwasser-Infrastruktur, das an das Marinehauptquartier der Nato in Northwood bei London angedockt ist.
Gefahren für Infrastruktur und für die Umwelt
Die Gipfelteilnehmer in Helsinki ließen keinen Zweifel daran, wie ernst sie die russische Schattenflotte nehmen. "Russlands Gebrauch der sogenannten Schattenflotte stellt eine besondere Bedrohung für die maritime und ökologische Sicherheit im Ostsee-Raum und global dar", machten die Nato-Verbündeten Deutschland, Dänemark, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Polen und Schweden in einer gemeinsamen Erklärung fest. Diese Praxis trage auch in erheblichem Maße zur Finanzierung des illegalen russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bei.
Die ökologischen Gefahren durch den Einsatz veralteter und maroder Schiffe treiben auch die Umweltschutzorganisation Greenpeace um. Sie verweist in dem Zusammenhang auch auf den manövrierunfähigen Tanker "Eventin", der mit fast 100.000 Tonnen Öl an Bord am Freitag in der Ostsee nördlich von Rügen havarierte und nach Angaben der Organisation ebenfalls zur Schattenflotte zählt.
Auch Estlands Regierungschef Kristen Michal - neben dem finnischen Staatspräsidenten Alexander Stubb einer der beiden Gastgeber des Ostsee-Gipfels - warnte, die Schiffe der Schattenflotte stellten eine "tickende Umweltbombe" in den Meeren dar. "Wir sollten jede Möglichkeit nutzen, die uns das Gesetz erlaubt, um gegen sie vorzugehen", sagte er.