Kammermusik an der CO II Nicht einfach nur so ein Konzert

Martin Emmerich, Laura Schäfer, Annemarie Birckner und Jakob Stepp (von li.) „in action“ an der CO II. Foto: Maja Engelhardt/Maja Engelhardt

Tolle Töne, witzige Worte und viel zum Mitmachen: Die Musiker von „Klanggrenzen“ begeistern an der CO II. Und sind verblüfft.

 
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„Musik, die Ihr nicht gerade täglich im Radio hört“, so kündigt Beatrix Eisenhardt, Konrektorin der Staatlichen Realschule II in Coburg, eine Veranstaltung in der Turnhalle an, die sich nicht regelmäßig im Leben der Jugendlichen abspielen dürfte. Vier Musiker statten im Rahmen des interdisziplinären Kammermusikfestivals „Klanggrenzen“ den siebten und neunten Klassen einen Besuch ab. Im Gepäck haben sie „Urlaubserinnerungen – Souvenirs“ und auch, wenn das Wort es nicht vermuten lässt, geht die Reise nach Italien. Zu einem der berühmtesten Komponisten des Landes: Giuseppe Verdi.

„Doch wir machen nicht einfach nur ein Konzert“, erklärt Geiger und Moderator Martin Emmerich eingangs, „, sondern viel mehr. Wir verbinden sozusagen Kunstformen.“ In diesem Fall gesellt sich zu den musikalischen Tönen der vier Streicher (Laura Schäfer, ebenfalls Geige, Annemarie Birckner, Bratsche sowie am Cello Jakob Stepp) Literatur. Emmerich stellt ein paar Passagen aus Peter Härtlings Roman „Verdi“ vor, aber nicht nur er alleine. „Es ist ein Projekt zum Mitmachen“, erläutert er fröhlich und schon gibt es den zweiten Vorleser in Form eines Schülers, der selbst die Aussprache der italienischen Wörter perfekt meistert.

Doch auch die anderen sind gefordert, werden immer wieder eingebunden und verblüffen Martin Emmerich: „Das ist ja klasse, was ihr alles wisst“, lobt er erstaunt. Die Definition von Oper, das Erkennen der einzelnen Instrumente und das Nachfühlen von Stimmungen der Musik stellen für die Jungen und Mädchen kein Problem dar. „Ich spiele selbst Klavier“, erklärt Siebtklässler Marlon, „von daher kenne ich mich aus. Und die Musik finde ich echt ganz gut.“ Dass seine Mitschüler dies ähnlich sehen, ist an mehrfachem begeisterten Applaus zu merken und bestärkt Martin Emmerich in seinem Weg, den er mit den Schul- und Kindergartenprojekten des nunmehr siebten „Klanggrenzen-Festivals“ eingeschlagen hat: „Wir machen das ja von Anfang an“, erklärt er, „und spielen dabei pro Saison vor rund 1000 Kindern. Es bringt uns Musikern nichts, tolle Konzerte zu entwickeln, wenn zehn Jahre später keiner mehr da ist, der sie hört. Und hier war es auch wieder super zu sehen, wie die jungen Leute mitgehen. Ganz toll!“.

Neben der CO II sind noch das Gymnasium Casimirianum, die Grundschulen in Ketschendorf, die Pestalozzi-Grundschule sowie das AWO Abenteuerland und die Kindergärten Falkenegg und Bergwichtel in diesem Jahr dabei.

• Für das kommende Jahr können sich interessierte Schulen und Kindergärten bereits melden: www.klanggrenzen.de.

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