Einem anderen Menschen zur Begrüßung die Hand zu schütteln – das war für Simone T. lange undenkbar. Was für andere Normalität ist, ist für die Frau, die anonym bleiben möchte, eigentlich ihr ganzes Leben lang unmöglich. Seit sie klein ist, erfährt sie Gewalt – vor allem psychische und sexuelle. Sie wächst in einem streng religiösen Umfeld auf, der Pfarrer ist einer, der sie missbraucht. Dann ihr erster Freund, von dem sie sich irgendwann trennt, dann ihr Ehemann, von dem sie heute getrennt ist. Früh reagiert sie mit Magersucht, kann sich und ihren Körper nicht richtig wahrnehmen. Die Familie ist kein Zufluchtsort. Der Sport ist es, zumindest zunächst. Als sie in einem Kampfsportstudio zu trainieren anfängt, gerät sie an einen Coach, der seine Macht ausnutzt und ihr ihr nächstes Trauma zufügt. Heute trainiert sie in Hof, im Martial Mates, bei Christian „Chris“ Wagner. Seit genau einem Jahr.
Kampfsportstudio Mit Sport raus aus der Gewalt
Alisa Schrauth 03.11.2023 - 12:00 Uhr