Kritik an Umgang mit Missbrauchsopfern
Ein besonders heikler Punkt der Reise wird die Auseinandersetzung mit den zahlreichen Missbrauchsskandalen, die auch die belgische Kirche in den vergangenen Jahren schwer erschüttert haben und das Ansehen und die gesellschaftliche Relevanz der Kirche dramatisch sinken ließen. Auf dem Programm steht ein Gespräch des Papstes mit 15 Missbrauchs-Betroffenen. Das soll allerdings unter dem Siegel strengster Diskretion geschehen, eine Form der Aufarbeitung, die nicht alle gutheißen. Ihn erinnere ein solches Treffen an das System des Missbrauchs selbst, zitierte der belgische Sender „sudinfo“ den Priester Rik Deville. „Opfer werden wieder in ihre frühere Rolle gepresst, aus der nichts nach außen dringen konnte“, kritisiert der Ordensmann und Gründer der Arbeitsgruppe „Menschenrechte in der Kirche“. Breiter bekannt wurde der Priester, als im vergangenen Jahr eine TV-Dokuserie des Senders VRT namens „Godvergeten“ (Gottvergessen) für große Debatten sorgte. Grundlage dafür war die Arbeit von Rick Deville.