Die Anrede ist respektvoll, der Vorwurf hart: „Hochwürdigste Eminenz, die Arbeitsbedingungen verletzen die Würde und die Gesundheit eines jeden Beschäftigten. Die Missmanagement (der vatikanischen Museen, Anm. der Red.) ist offensichtlich, und das Ganze erschiene noch schlimmer, wenn der Grund dafür die Profitmaximierung ist.“ So beginnt ein Brandbrief der italienischen Rechtsanwältin Laura Sgrò, den sie im Namen von insgesamt 49 Angestellten der vatikanischen Museen verfasst hat. Adressiert ist das Schreiben, das in diesen Tagen vom „Corriere della Sera“ in Auszügen veröffentlicht worden ist, an Kurienkardinal Fernando Vèrgez Alzaga. Er ist Präsident des Governatorats, der vatikanischen Staatsverwaltung, der auch die Museen unterstellt sind.