Das Oberhaupt der Katholischen Kirche besucht den Irak. Auf seiner ersten Auslandsreise seit Beginn der Coronakrise will Franziskus Gläubige besuchen und den interreligiösen Dialog fördern.
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„Ich freue mich sehr, die Reisen wieder aufnehmen zu können“, sagte Franziskus vor Journalisten auf dem Flug nach Bagdad. Der Besuch sei eine Pflicht gegenüber einem seit vielen Jahren geschundenen Land. Zunächst wollte Franziskus am Freitag Ministerpräsident Mustafa al-Kasimi und Staatschef Barham Salih treffen. Später stehen Begegnungen mit Vertretern der Zivilgesellschaft und der Ortskirche an.
Die irakische Regierung hatte vor der Ankunft die Sicherheitsmaßnahmen massiv verstärkt. So wurden in Bagdad zahlreiche zusätzliche Kontrollpunkte errichtet. Wegen einer dreitägigen vollständigen Ausgangssperre waren die Straßen der Hauptstadt am Freitag weitestgehend menschenleer. Die Sicherheitslage im Irak hatte sich zuletzt wieder verschärft.
Die immer wieder verfolgte christliche Gemeinde in dem überwiegend muslimischen Land ist in den vergangenen Jahrzehnten stark geschrumpft. Einst lebten mehr als eine Millionen Christen im Irak. Heute sind es nach Schätzungen noch 250 000 bis 400 000.
Im Mittelpunkt der Reise steht für den Papst der interreligiöse Dialog. Er will bis Montag unterschiedliche Teiles des Landes bereisen. Gespannt blicken viele auf das Treffen am Samstag mit dem wichtigsten schiitischen Geistlichen des Landes, Großajatollah Ali al-Sistani. Am Sonntag reist der 84-Jährige zu christlichen Gemeinden in die nordirakischen Städte Mossul und Karakosch.
Franziskus besucht den Irak in einer Zeit, in der sich die Corona-Pandemie wieder verschlimmert. In dieser Woche war die Zahl der täglichen Neuinfektionen im Irak auf einen Rekordstand gestiegen.