Mit dem Erhalt des Kaufhof-Gebäudes als Handelsstandort und der baldigen Eröffnung von TK-Maxx in der Spitalgasse werde die Attraktivität der Innenstadt erhalten und weiter zunehmen. Und: "Mit der Anmietung und dem weiteren Betrieb eines Kaufhauses ergeben sich hoffentlich auch Perspektiven möglichst für alle Beschäftigten der Coburger Kaufhof-Filiale.“
Norbert Jungkunz aus Bamberg ist katholischer Betriebsseelsorger und für Coburger Betriebe zuständig. Er sagt: "Letzte Woche war die Verzweiflung noch groß bei den Mitarbeitern in Coburg. Aber das sind Nachrichten von gestern." Aktuell warte er noch auf eine Nachricht vom Betriebsrat.
Coburgs 2. Bürgermeister Hans-Herbert Hartan betonte, dass die Modekette Aachener für die Stadt und den Einzelhandel „als Ankergeschäft“ von großer Bedeutung wäre. Wenn das Modehaus tatsächlich in die Kaufhof-Immobilie einzöge, wäre das eine sehr gute Nachricht – „für Coburg und hoffentlich auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kaufhofs“.
Mathias Eckardt, Regionsgeschäftsführer des DGB sagte, er freue sich, dass es „möglicherweise für alle Mitarbeiter jetzt doch wieder eine Zukunftsperspektive gibt“. Es sei „der erste Hoffnungsschimmer“, nachdem er bislang nur von Absagen gehört habe. Mit Blick auf Coburger Unternehmer, die zuletzt eine konzertierte Aktion zur Rettung des Kaufhofs gefordert und die Stadtpolitik in der Pflicht sahen, sagte Eckardt: „Sie könnten jetzt voranschreiten und Mitarbeiteraktionen starten. Zwei Gutscheine jährlich für jeden Mitarbeiter in Höhe von 20 Euro würde keines unserer großen Unternehmen in Existenznöte bringen.“
Geschäftsführer der Modekette Aachener ist Friedrich-Wilhelm Göbel. Er hatte bereits vergangene Woche gegenüber der Deutschen Presseagentur Interesse an mehreren von der Schließung bedrohten Standorten bekundet. Göbel versprach, man werde „allen Mitarbeitern der betroffenen Filialen ein Angebot machen, für uns zu arbeiten. Ohne Ausnahme.“ Zur Anzahl der Häuser, die zu Aachener-Filialen werden sollen, sagte Göbel: „Ich glaube, es werden zehn. Es könnten auch 25 werden.“ Seiner Aussage nach geht es um Filialen in ganz Deutschland. Aachener betreibt bislang sieben Filialen in Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein. Göbel war vorher Chef der Modekette Sinn.