Kickbox-Triumph Jule Greul ist deutsche Meisterin

Das erfolgreiche Team des Sportstudio Schorn mit (von links) Vincent Schorn, Trainer Jürgen Schorn und Jule Greul. Foto: Wolfgang Dietz

Jule Greul vom Eberner Kampfsportstudio Schorn holt sich in Lünen den ersten Platz bei der Deutschen Meisterschaft. Im Herbst startet sie bei der WM in Italien.

 
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Bei der deutschen Meisterschaft im Kickboxen hat Jule Greul vom Sportstudio Schorn aus Ebern die Goldmedaille gewonnen. Teamkollege Vincent Schorn erkämpfte sich bei der Veranstaltung im nordrhein-westfälischen Lünen Bronze. Insgesamt nahmen mehr als 340 Sportler aus 78 Vereinen aus dem gesamten Bundesgebiet teil. Alle Akteure mussten in den einzelnen Bundesländern ein hartes Auswahlverfahren und sowie die Qualifikation über sich ergehen lassen und so durften nur jeweils vier Sportler pro Klasse an den Start gehen.

Für Ebern konnten sich drei Kämpfer qualifizieren: Jule Greul U 16 bis 50 Kilogramm, Max Schmitt Elite bis 69 Kilogramm und Vincent Schorn Elite bis 74 Kilogramm.

Für Jule Greul stand nicht nur der Titel auf dem Spiel, sondern auch die Fahrkarte zur Weltmeisterschaft im Oktober in Italien. Dementsprechend war die Anspannung bei Jule und ihrem Trainer Jürgen Schorn deutlich zu spüren. Im Viertelfinale traf sie auf Mert Ayla vom Martial Arts Team Pfalz und ließ ihrer Gegnerin nicht den Hauch einer Chance.

Im Halbfinale war Noriko Kronen vom Budokan Sport Club Braunschweig die Gegnerin. Am Ende war das Ergebnis mit 10:6 mehr als klar für Jule. Die vergangenen drei Finalkämpfe um die deutsche Meisterschaft musste Jule Greul jeweils immer mit einem Punkt an ihre Gegnerin abgeben. Nun hieß ihre Kontrahentin Chantal Kaiser aus Niedernhall in Baden-Württemberg. Chantal Kaiser trainiert beim Bundestrainer Timmy Sarantoudis. Die Order aus dem Eberner Lager war, nicht anzugreifen, sondern vielmehr versuchen, die Gegnerin aus der Reserve zu locken, um dann selbst Kontertreffer zu setzen. Es war ein sehr taktisch geprägter Kampf, zur Pause stand es 1:0 für die Baden-Württembergerin. Nach weiterem packenden Verlauf ging es in die Verlängerung, die aber auch keine Entscheidung brachte: das „Sudden Death“ musste entscheiden, wer mit dem Titel nach Hause fahren würde. Und Greul bewahrte die Nerven und holte sich mit 7:6 den Sieg und das Ticket für die WM in Italien.

Max Schmitt schied im ersten Kampf gegen den späteren deutschen Vizemeister aus. Er konnte sehr gut mithalten, jedoch merkte man, dass ihm noch die Erfahrung fehlt.

Für Vincent Schorn war es das erste Turnier nach mehr als zwei Jahren. Die Klasse bis 74 Kilogramm war mit extrem starken Sportlern besetzt und so war jeder Kampf einem Finalkampf gleichzusetzten. Im Viertelfinale traf der Eberner auf Anatolus Siatiris Pantelis – Vincent war zwar sehr verspannt, konnte aber ohne Probleme Treffer für Treffer platzieren und somit vor Ende der Kampfzeit mit 11:1 gewinnen. Im Halbfinale traf er auf den Favoriten Huesyin Semerci aus Duisburg, dieser konnte bereits im Vorkampf den amtierenden deutschen Meister Sascha Gräske aus Leipzig aus dem Turnier werfen. Schorn konnte gleich zu Beginn mit drei Punkten in Führung gehen. Immer wieder wechselten die Punkte hin und her. Mittlerweile hatte der Duisburger die Taktik seines Gegners erkannt und konzentrierte sich auf das Kontern. Schorn wurde immer verbissener, was ihm die Lockerheit und Schnelligkeit nahm. So ging es mit einem Drei-Punkte-Rückstand in die Pause. Diese Zähler konnte der Eberner bis zum Ende nicht mehr aufholen, sodass er sich dem späteren Titelträger beugen musste.

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