Taktik-Wechsel
Trainer Schorn änderte kurzerhand die Taktik und sein Schützling kämpfte von da an sehr beweglich und defensiv. Damit kam Lukanova nicht zurecht und es entwickelte sich ein ab da offener Kampf. Jule Greul holte Punkt um Punkt und ging schnell in Führung. Ihren Vorsprung baute sie immer weiter aus, bis es am Ende der zwei Runden 10:5 für die Ebernerin stand.
In der nächsten Runde traf Jule Greul in ihrem zweiten Kampf auf die Italienerin Giada Roncoroni. Jene hatte fast den gleichen Kampfstil wie Greuls Gegnerin im ersten Kampf. Und so wählte man genau das gleiche taktische Konzept wie im Duell zuvor. Es sollte funktionieren, dennoch blieb der Kampf spannend und offen bis zur letzten Sekunde. Jule Greul konnte ihn mit 5:4 Punkten für sich entscheiden und stand somit im Halbfinale.
Dort bekam sie es mit der bulgarischen Meisterin Andzhelina Lazarova zu tun. In diesem Kampf wählten sie und ihr Trainer eine andere Taktik. Jule Greul ging offensiv und aggressiv mit ihrem starken Sidekick nach vorne und konnte immer wieder klare und harte Treffer bei der Bulgarin landen. Zeitweise musste die Bulgarin nach einem Treffer angezählt werden. Ohne Problem gewann die Ebernerin dieses Match mit 5:1 Punkten, stand somit im Finale dieses World Cups und hatte nun das schon erreicht, was man im Vorfeld nur zu träumen gewagt hatte.
Hart und aggressiv
Gegnerin im Kampf um den Titel war die zweimalige Vize-World-Cup-Siegerin Irina Semerdzhieva aus Bulgarien. Der Kampf wurde von der ersten Sekunde an sehr hart und aggressiv geführt. Jule Greul konnte in der ersten Runde noch gut mithalten. Jedoch merkte man mit zunehmender Kampfzeit, dass sie immer noch an den Nachwirkungen ihrer Corona-Infektion zu kämpfen hat. Am Ende ging der Sieg verdient mit 14:7 Punkten an die Bulgarin. Dennoch war man im Eberner Lager mehr als erfreut über diesen zweiten Platz bei einem derart hochrangigen Turnier.
Jule Greul zeigte von Beginn an, dass sie auf diesem Weltklasse-Niveau ganz vorne mithalten kann. Für die Zukunft zeigt es Trainer Jürgen Schorn sowie der Sportlerin, dass man in der Weltspitze ganz oben mitkämpfen kann und sicherlich weitere große Erfolge erwartet werden dürfen. Dafür will man im Training intensiv weiterarbeiten.