Kindermusical auf der Waldbühne Heldritt Die Sprache der Gefühle

Martin Rebhan

Frenetischer Applaus mitten im Wald: Die Musical AG der Grund- und Mittelschule Bad Rodach begeistert mit einem nachtaktiven Vogel und viel Gefühl.

 
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Eine reine Aufführung war es nicht, was die Kinder der Musical Arbeitsgemeinschaft der Grund- und Mittelschule Bad Rodach auf die Waldbühne in Heldritt zauberten. Es war eine Darbietung, die mit kaum zu übertreffender Hingabe und Enthusiasmus zelebriert wurde. Das rund 30-köpfige Ensemble nahm sich unter der Leitung von Sonja Putz in hervorragender Manier dem dritten Teil der Kindermusical- Reihe „Eule“ mit dem Titel „Eule findet den Beat mit Gefühl“ an.

Die Kinder der zweiten bis fünften Klasse setzten mit viel Überzeugungskraft die Geschichte von Eule (Emma Hulak) in Szene, die auf ihrer Suche nach einer eigenen Melodie anderen Tieren im Wald begegnet. Schnell lernt sie, dass Musik und Gefühl zueinander gehören. Dies zeigen ihr musikalisch unter anderem die verliebten jungen Eichhörncheneltern, die wütenden Igel, die gemeinschaftsinnigen Ameisen, die freudige Haselmaus, die ängstlichen Murmeltiere, die furchterregenden Monster, die schüchternen Dachse und auch die traurigen Wölfe. Ständige Begleiter von Eule auf ihrem Streifzug waren die Tausendfüßler (Emil Weibelzahl und Luca Möller) die offensichtlich aus Franken kamen. Ein Schild an ihrer Wohnung wies darauf hin, dass hier „Dausendfüßla“ wohnen.

Von allen lernt Eule eines: Die Musik ist die Sprache der Gefühle. Aus dieser Erkenntnis heraus gelingt ihr es, ihr erstes eigenes Lied zu singen. Aber nicht nur die künstlerische Ausstrahlung war es, die die Inszenierung auf ein hohes Podest hob, die Kostüme und die Masken wurden zur Augenweide. Schulleiterin Manuela Oppel ließ es sich nicht nehmen als „Monster“ ihre tänzerischen Qualitäten unter Beweis zu stellen. Ohne dass die Leistung der Darstellerinnen und Darsteller, die sich allesamt text- und gesangssicher präsentierten, in irgendeiner Weise geschmälert wird, verdient der Auftritt von Emma Hulak eine besondere Würdigung. Die Schülerin der zweiten Klasse war vom Anfang bis zum Ende fast ständig auf der Bühne und nahm dabei die Rolle der Eule nicht nur an, sondern erfüllte sie mit Leben.

Ein halbes Jahr probten die Jungen und Mädchen zusammen mit Sonja Putz und fieberten auf die beiden Auftritte hin. Die Mühen haben sich gelohnt. Frenetischer Applaus und stehender Beifall am Ende waren nur der gerechte Lohn eines bemerkenswerten künstlerischen Engagements. Im Grunde ist es schade, dass es „nur“ zu zwei Aufführungen gekommen ist. Aber wie sagte schon Paulchen Panther: „Heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder, keine Frage“. So wurde seitens der Musical AG vorsichtig angedeutet, dass im kommenden Jahr der vierte Teil der „Eule“ in Sicht ist.

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