Kirchengemeinde Neustadt Das Schicksal der Arche ist besiegelt

Peter Tischer
Pfarrer Michael Meyer zu Hörste verdeutlicht die künftige Situation: Der Mittelgang zwischen dem Gemeindehaus und der Arche wird rückgebaut, der Glockenturm soll erhalten bleiben. Foto: Tischer

Das marode Gebäude ist bereits seit 2017 gesperrt. Nun soll es verkauft werden. Interessenten gibt es bereits. Das Gemeindehaus bleibt indes im Besitz der Kirche.

 
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Neustadt - Seit Mai 2017 beschäftigen sich Pfarrer Michael Meyer zu Hörste und der Kirchenvorstand (KV) der Kirchengemeinde Neustadt mit der Zukunft der Arche. Deren Schicksal ist nun besiegelt. Sie wird verkauft und es laut Meyer zu Hörste gibt es bereits einige Interessenten.

Blick zurück: „In der Arche funktioniert so gut wie nichts mehr“, sagte Pfarrer Michael Meyer zu Hörste in einem Gespräch mit der Neuen Presse im November 2018. „Selbst die Heizkörper rosten und die Heizung ist nicht mehr regelbar, sie funktioniert nur noch an oder aus.“

Das Jugendhaus wurde im Mai 2017 gesperrt, nachdem man herausgefunden hatte, dass es mit Holzschutzmitteln belastet ist. Nach über 40 Jahren, die Einweihung der Arche fand am 14. Dezember 1980 statt, ist der Bau also sprichwörtlich „fertig“. Die Gesamtkosten lagen damals bei rund 895 000 D-Mark. Ein Neubau würde laut Schätzungen des Landeskirchenamts in München 2,5 Millionen Euro verschlingen. Aber auch eine Sanierung lohnt sich aufgrund der permanent sinkenden Gemeindegliederzahlen nicht.

Da die Kirchengemeinde ohnehin sparen muss, spült der Verkauf der Arche einiges Geld in deren Kasse. „Wir bewegen uns im niedrigen sechsstelligen Bereich“, gibt Pfarrer Michael Meyer zu Hörste preis. Beauftragt mit dem Verkauf wurde die Postbank, die im kirchlichen Rahmen schön öfter Immobilien verkauft und damit Erfahrung habe. Ein entsprechendes Wertgutachten liege vor und nun warte man nur noch auf die Genehmigung der Landeskirche aus München. Meyer zu Hörste und der Kirchenvorstand hoffen nun auf schnelle Bearbeitung „dann können wir entscheiden, an wen letztlich verkauft wird“, stellt der Pfarrer klar.

Dabei wird nur die Arche den Besitzer wechseln. „Der Mittelgang, der die Arche mit dem Gemeindehaus verband, wird rückgebaut und es entstehen damit zwei Grundstücke“, erläutert Meyer zu Hörste die Planungen. Das Gemeindehaus werde dann baulich ertüchtigt, unter anderem muss die Elektrik und das Dach auf den neusten Stand gebracht werden. „Dann werden wir die weiteren Entwicklungen abwarten“, so Meyer zu Hörste.

Über die spätere Verwendung der Arche kann auch er nur spekulieren. Es werde wohl letztendlich davon abhängen, wer den Zuschlag erhält: „Als Käufer treten sowohl Handwerksfirmen auf, die Büro und Lagerflächen einrichten würden, wie auch Privatleute, die ein Wohnhaus daraus machen wollen“, so Meyer zu Hörste. Ihm sei es wichtig, dass das Arche-Gebäude als solches erhalten bleibt, um letztendlich auch den Standort im Moos zu erhalten. Man hoffe, dass die Gruppen und Kreise dort bald wieder aktiv werden können. „Das Objekt als Ganzes zu verkaufen wäre zurzeit nicht vermittelbar und so stand die Standortschließung nie zur Diskussion.“ Der Erlös aus dem Verkauf darf nur ins Sachvermögen der Kirchengemeinde einfließen, also zum Beispiel in die Sanierung des Gemeindehauses.

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