Der Pfosten platzte im April dieses Jahres in eine Diskussion, die ohnehin schon von Emotionen aufgeladen war. Die Grünen hatten bereits Ende 2022 ein Konzept für die Verkehrsberuhigung der Innenstadt vorgelegt. Ein erster Antrag folgte dann fast auf dem Fuß. Und zwar, den Autoverkehr aus dem Bereich Untere Steingasse / Kirchhof zu verbannen. Dieser Antrag befindet sich zwar nach wie vor im Geschäftsgang, das Mittlere Kirchgäßlein ist trotzdem bereits seit April dicht. Der besagte Pfosten lässt seitdem keinen Kfz-Verkehr mehr durch. Allerdings nicht aus vorauseilendem Gehorsam, wie Nicole Hentschel, Abteilungsleiterin der Straßenverkehrsbehörde im Senat für Stadt- und Verkehrsplanung sowie Bauwesen betonte. „Ich habe das veranlasst“, bekannte sie. Und zwar aus Sicherheitsgründen. Der Hol- und Bringverkehr durch Elterntaxis, die das Gymnasium Casimirianum anfahren, sei gerade in den Mittagsstunden immer mehr zum Problem geworden. Aufgrund der baulichen Situation dort würden die Fahrzeuge quasi „blind aus dem Kirchgäßlein herausfahren und die Fußgänger müssen aufpassen“, so die Abteilungsleiterin. Um diese Situation zu entschärfen, sei die verkehrsrechtliche Anordnung erlassen und die Durchfahrt untersagt worden. Am Bauamt und den politischen Gremien vorbei.