Kirchweih-Gaudi Neuengrün im Wildwest-Fieber

Susanne Deuerling

Bei der Kirchweihgaudi in dem Wallenfelser Ortsteil wetteiferten Bürgermeister Jens Korn und Pater Jan Poja als Old Shatterhands miteinander. Um Winnetou vom Marterpfahl zu befreien.

 
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Ein großes Indianerzelt, Schießscheiben und ein herrlich herausgeputzter Marterpfahl standen kürzlich auf dem Dorfplatz mitten in Neuengrün. Gerald Gareis hatte mit seiner Motorsäge ein wahres Kunstwerk geschaffen, auch wenn man ein wenig überlegen musste, ob den Marterpfahl ein Geier-, Adler- oder Hühnerkopf zierte.

Endlich konnte die Neuengrüner Kirchweihgaudi wieder im gewohnten Rahmen durchgeführt werden, diesmal unter dem Motto „Winnetou muss weiterleben“. Zahlreiche Zuschauer hatten sich eingefunden, um den traditionellen Wettstreit zwischen Bürgermeister Jens Korn und Pater Jan Poja mitzuverfolgen, und der „Saloon“ der katholischen Jugend war dicht umlagert. Winnetou verkörpert all das, was im Leben wichtig ist: Freundschaft, Gemeinschaft, Loyalität, Völkerverständigung, Frieden und das Verständnis füreinander.

Warten auf Rettung

Entsprechend entschlossen und motiviert traten Bürgermeister und Pater als Old Shatterhands an, um ihren Freund Winnetou, verkörpert von Martin Schütz, zu befreien. Dieser stand gefesselt am Marterpfahl und wartete auf seine Rettung. Pfarrer und Bürgermeister hatten das gleiche Ziel, waren jedoch im Wettstreit gegen die Zeit. Zunächst mussten sie einen Hindernisparcours überwinden, um am Ende ihrem Freund zu Hilfe eilen zu können. Erschwerend kam hinzu, dass eine „wilde Horde“ die Rettungsaktion störte und lautstark schreiend Wasserbomben auf die tapferen Helden warf. Den Kindern konnte man den Spaß schon von weitem ansehen, sie waren mit vollem Einsatz dabei.

Feurige Rösser

Auf feurigen Rössern ging es in den Wettkampf, ein Schimmel für den Pater und ein Rappe für Jens Korn. Schnell ging der Pater in Führung, doch am Saloon holte ihn Korn ein. Nach einer Stärkung mit Feuerwasser setzte man alle Kräfte frei. Gemeinsam überwanden beide das erste Hindernis, das „Tal des Todes“, robbten unter Seilen hindurch oder kletterten darüber und schwangen sich in die Höhe, um auf Balken zu balancieren und über eine Rutsche in ein großes Federnbad zu gelangen. Seite an Seite kämpften sich die tapferen Helden voran und standen schließlich vor der Herausforderung des Bogenschießens. Keine leichte Aufgabe, denn dabei mussten drei Ziele getroffen werden. Am Ende hatte Bürgermeister Shatterhand ein Quäntchen mehr Glück und konnte als Erster Winnetou von seinen Fesseln befreien.

Ernster Hintergrund

Es ist bereits Tradition, dass die Besucher bei der Kirchweihgaudi in Neuengrün viel Spaß haben können. Aber immer ist auch ein etwas ernsterer Hintergrund dabei, der zum Nachdenken anregt. In den vergangenen Jahren gab es schon die Themen Bienen sowie Holzarbeit und nun eben Karl May mit seinem Helden Winnetou.

Schon vor dem Wildwest-Szenario fand ein Spektakel auf dem Dorfanger in Neuengrün statt: Dort stand der Hahnenschlag auf dem Programm. Glücksfee Sabine aus Wellesberg zog die Lose der Kinder und für den Kinderhahn, der diesmal in Form eines Gutscheins daherkam. Den Sieg beim Kinder-Hahnenschlag sicherte sich Mathilda Gremer aus Wolfersgrün.

Tina Müller-Gei trifft ins Schwarze

Lustig ging es zu bei der Ziehung zum Hahnenschlag der Erwachsenen, bei der Mathilda Gremer als Glücksfee fungierte: Hier wurde der Hahn durch einen Gutschein vom Gasthaus Hildner ersetzt. Unter dem Beifall der zahlreichen Besucher traf Tina Müller-Gei aus Wallenfels mit dem Schlegel den Blecheimer und darf sich nun „Kirchweihmontags-Hahnenschlagkönigin 2022“ nennen. Anschließend wurden die zahlreichen gespendeten Preise verlost.

Durch das gesamte Programm auf dem Dorfplatz führte Markus Schütz mit seinem Kirchweihkomitee. Sein Dank galt der Blaskapelle Neuengrün-Schlegelshaid, die nicht nur die Kirchweihgaudi musikalisch umrahmte, sondern auch beim „Zug durch die Gemeinde mit den vielen Außenstellen“ aufspielte.

Der Erlös der Kirchweihmontagsgaudi fließt, wie jedes Jahr, an die Pfarrgemeinde Neuengrün.

Mehr Bilder unter www.np-coburg.de

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