Kläranlage Nagel Investitionen zahlen sich aus

Rainer Glissnik
Der Abwasserverband Kronach-Süd verbessert mit der neuen Schlammpresse die internen Abläufe im Klärwerk Nagel und muss Schlammreste entsorgen, die wesentlich trockener sind, leichter und somit kostengünstiger. Foto: Rainer Glissnik

Die Mitglieder des Abwasserverbands Kronach-Süd ziehen eine positive Bilanz. Bis 2025 sind keine größeren Maßnahmen mehr geplant.

 
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Die Investitionen, die der Abwasserverband Kronach-Süd in den vergangenen Jahren getätigt hat, zahlen sich bisher aus. Seit Ende 2020 ist die Photovoltaikanlage auf dem Nageler Kläranlagengelände in Betrieb. 2021 kam ein neues Gebläse hinzu, zuletzt wurden im März 2022 zwei Schraubgebläse mit neuen Belüfterplatten eingebaut. Dies alles hat zum Ziel, möglichst energiesparend zu operieren.

Wichtige Entscheidungen

In der Spitze wurden von der Kläranlage 700 000 Kilowattstunden Strom bezogen, sagte Verbandsvorsitzender Bernd Rebhan, der Bürgermeister von Küps, bei einem Ortstermin. 2021 hätten noch 420 000 Kilowattstunden zugekauft werden müssen. „Heuer werden wir unter 400 000 Kilowattstunden Stromzukauf bleiben“, so seine Prognose. Inzwischen verbrenne eine Mikroturbine das in der Anlage erzeugte Gas und sorge dadurch für Wärme für den Prozessbetrieb. „Es waren damals wichtige Entscheidungen“, lobte der Weißenbrunner Bürgermeister Jörg Neubauer die früheren Entscheidungen, der nun weitere folgen sollen. Damit mehr Regenwasser nicht mehr erst durch die Kläranlage fließt, soll demnach ein Stauraumkanal gebaut werden. Ein neuer Sandfang soll überdies noch mehr Kleinschlamm einfangen. „Jeder Tropfen Wasser, der nicht gereinigt werden muss, spart Geld“, so Neubauer.

Weniger Transportkosten

Klärwerksmeister Daniel Neumann berichtete den Verbandsräten von weiteren Maßnahmen. Schon frühzeitig erfolgte nach seinen Worten über eine Siebbandpresse eine Schlammbehandlung in der Nageler Kläranlage: „Mit der neuen Schlammpresse wird der Trockensubstanz-Anteil von 18 auf 25 bis 26 Prozent erhöht. Dies verringert die Kosten für Transport und Verbrennung.“

Die anschließend von den Verbandsräten diskutierte Haushaltssatzung enthält laut Vorsitzendem Bernd Rebhan keine Kreditaufnahmen, weshalb keine rechtsaufsichtliche Genehmigung nötig ist. Zum Jahresende 2021 betrugen die Schulden nach seinen Worten 4,51 Millionen Euro. Weil bis 2025 keine neuen Kredite mehr aufgenommen werden sollen, wird die Verschuldung gemäß Prognose bis dahin auf 3,67 Millionen Euro abgebaut sein.

Neue Pumpstation bei Schmölz

Beim Vorhaben des Neubaus einer Pumpstation bei Schmölz hat man sich auf den Weg gemacht. Wohl im Januar kann die Ausschreibung beginnen, meinte Ingenieur Walter Brandner vom Büro SRP, der die Baumaßnahme noch einmal erläuterte. „Je länger wir warten, desto teurer wird es“, steht für Bernd Rebhan fest. Die Verwaltung soll anhand des Ausschreibungsergebnisses an den wirtschaftlichsten Anbieter vergeben, schlug sein Stellvertreter Jörg Neubauer vor, was so beschlossen wurde.

Vor der Erneuerung der KC 13 in der Ortsdurchfahrt Au wurde der Abwasserkanal von der Firma Drechsler befahren und durch das Büro SRP eine Bewertung des Zustands erstellt. Dabei zeigte sich, dass die Hälfte der 541 Meter Kanal sanierungsbedürftig ist. Nun soll für 9853,50 Euro ein Sanierungskonzept erstellt werden mit Empfehlungen zu offener Bauweise.

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