Klaus Holetschek in den Haßbergen „Herausfordernde Zeiten sind noch nicht vorbei“

Christian Licha
Maroldsweisachs Bürgermeister Wolfram Thein (rechts) freute sich, als Gesundheitsminister Klaus Holetschek seine Grüße im „Goldenen Buch“ der Marktgemeinde hinterließ. Mit im Bild (von links): Landrat Thomas Habermann (Rhön-Grabfeld), Landrat Wilhelm Schneider (Haßberge), stellvertretender CSU-Ortsvorsitzender Dieter Hepp und die Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär. Foto: /Christian Licha

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek war am Wochenende zu Gast in Wasmuthhausen. Dort ging er unter anderem auf den Wegfall der Corona-Maßnahmen ein.

 
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Mit großem Beifall und dem Marsch „Gruß an Würzburg“ zog hoher Besuch am Sonntag in das bis zum letzten Platz besetzte Gemeinschaftshaus ein. Klaus Holetschek, der Bayerische Gesundheitsminister, war im 180-Seelen-Dorf Wasmuthhausen, dem Heimatort des Landtagsabgeordneten Steffen Vogel, zu Gast. Bei einem politischen Frühschoppen erklärte der Staatsminister unter anderem seine Position zu den aufgehobenen Corona-Vorschriften.

Keinerlei Berührungsängste, trotz der hohen Präsenz von CSU-Entscheidungsträgern wie der Bundestagsabgeordneten Dorothee Bär und Landrat Wilhelm Schneider sowie seinem Amtskollegen Thomas Habermann aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld, hatte Maroldsweisachs SPD-Bürgermeister Wolfram Thein. Ganz im Gegenteil. Das Oberhaupt der Marktgemeinde zeigte sich stolz, als Gesundheitsminister Holetschek im „Goldenen Buch“ seine Grüße hinterließ. Im Vorfeld entschuldigte der stellvertretende CSU-Ortsvorsitzende Dieter Hepp, den Landtagsabgeordneten Steffen Vogel und den örtlichen CSU-Chef Rupert Fichtner, die krankheitsbedingt verhindert waren. Die Veranstaltung war naturgemäß lange geplant und fiel just auf den Tag, seitdem die strengen Corona-Regeln und die Maskenpflicht nach Beschluss der Bundesregierung nicht mehr in vollem Maße gelten. Nichtsdestotrotz trug der Staatsminister bei seinem Ein- und Auszug eine FFP2-Maske, so wie es bisher bei einem Wirtshausbesuch üblich war.

„Die herausfordernden Zeiten sind noch nicht vorbei“, betonte Holetschek angesichts der derzeit hohen Inzidenz und möglicher Variantenentwicklung des Virus. Er selbst wolle weiterhin Maske tragen, zum Beispiel beim Einkaufen, und wünschte sich, dass dies auch viele Menschen freiwillig tun mögen. Freilich habe es keine Blaupause für die Pandemie gegeben, aber mit den Maßnahmen in den verschiedenen Wellen sei immer an den Schutz der Bevölkerung gedacht worden. Der Gesundheitsminister zollte seinen großen Respekt denjenigen, die in Krankenhaus und Pflege arbeiten und forderte eine Verbesserung der Rahmenbedingungen: „Dafür müssen wir kämpfen, in Bund, Land und Kommunen“.

Die medizinische Versorgung und Pflege der Menschen auf dem Land bezeichnete Holetschek als eine zentrale Frage. In Bezug auf den Krankenhausstandort Ebern bot das Mitglied der Bayerischen Staatsregierung, in Diskussion zu gehen. Es sei wichtig, Entlastung für die Familien zu schaffen, die zu Hause ihre Angehörigen pflegen.

„In Ebern ist bei der bedarfsorientierten Umgestaltung des Krankenhauses neben dem Fokus auf die Innere Medizin auch die Altersmedizin im Mittelpunkt. Außerdem soll das ambulante Medizinische Versorgungszentrum als OP-Zentrum ausgebaut werden“, sagte Landrat Wilhelm Schneider bei seiner Begrüßung. Schneider dankte dem Gesundheitsministerium auch bei der Unterstützung zum Erhalt der Geburtsabteilung im Haßfurter Krankenhaus. Die Zahlen seien von einst 350 auf stolze 420 Geburten jährlich gestiegen.

In der Diskussion, die sich Holetschek gerne beteiligte, stellte ein gebürtiger Wasmuthhäuser klar, dass jeder Bürger das Recht auf Sicherheit habe und er für Sprüche wie „Gebt uns unsere Freiheit zurück“ kein Verständnis habe: „Die Freiheit wurde uns nie genommen, sondern nur zu unserem Wohle eingeschränkt“. Das hörte der Staatsminister natürlich gerne, der die Impfung, die vor schweren Krankheitsverläufen schützt, als den Weg aus der Pandemie sieht. Bei der Veranstaltung waren auch kritische Stimmen zu hören, die von regelmäßigen Teilnehmern der Corona-Demonstrationen in Ebern und Haßfurt stammten. Auf die Fragen dieser Personen, die das Bestehen der Pandemie anzweifeln und Deutschland als einen „Zwangsstaat“ bezeichneten, hatte Holetschek eine klare Antwort: „Corona ist keine Grippe, diese Diskussion brauchen wir nicht zu führen.“ Man könne bei vielen Sachen über unterschiedliche Meinungen diskutieren, aber „Was ich nicht tue, ist mit Leuten sprechen, die behaupten, die Pandemie gibt es nicht.“

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