Spannend sei für ihn zudem, inwieweit tropische Früchte hier gedeihen, und ob die Jahreszeiten Einfluss auf das Wachstum der Pflanzen haben. Denn eines sei klar: „Die Produktion von tropischen Früchten ist in Kleintettau anders als in den Herkunftsländern.“
Markus Szögi freut sich, dass er hier eine wissenschaftliche Arbeit verfassen kann und dass er optimale Bedingungen für die Ausübung seines Hobbys vorfindet. Schon zu Hause habe er mit verschiedenen Schnitttechniken und Saatgut experimentiert und die Reaktionen der Pflanzen darauf beobachtet, erzählt er. Ralf Schmitt hofft nun, dass durch dieses Forschungsprojekt das Tropenhaus ein Stück mehr an wirtschaftlicher Bedeutung gewinnt.
Umbau in Corona-Zeiten
Bereits vor Corona hatte die Einrichtung mit einem jährlichen Defizit von rund 150 000 Euro zu kämpfen. Das Minus lag auch darin begründet, dass „Klein Eden“ in erster Linie als eine Forschungseinrichtung gilt, dementsprechend gefördert wurde und daher auch keine größeren Veranstaltungen und Werbekampagnen stattfinden konnten. Trotz allem besuchten vor Corona jährlich rund 18 000 Besucher das Tropenhaus. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2020 waren es 2800. Allein an den damals durchgeführten Nachtführungen nahmen über 600 Gäste teil.
Wie Ralf Schmitt weiter berichtete, haben die Verantwortlichen die Schließung wegen Corona genutzt, um das Tropenhaus umzubauen. Die Arbeiten dauern noch an. Auch diese Maßnahmen seien mit 300 000 Euro gefördert worden. Beim Forschungsprojekt habe man sich deshalb auf die vier Fruchtarten Maracuja, Sternfrucht, Papaya und die Guave konzentriert, weil die jüngste Zeit gezeigt habe, dass diese Früchte hohe Erträge bringen.
Dankbar ist Schmitt dem bayerischen Umweltministerium, das Flagge zeige und dieses Projekt unterstütze. Als ein großes Glück bezeichnet er es zudem, dass sich alle Gesellschafter, darunter die Rennsteiggemeinden und der Landkreis Kronach, finanziell für den Erhalt des Tropenhauses einbringen. Lobende Worte findet er zudem für die gastronomischen Abnehmer. Er hofft nun, dass nicht nur das Forschungsprojekt Früchte trägt, sondern dass auch das Tropenhaus und die Restaurants bald wieder öffnen können.