Kleintierboom in Coburger Zoohandlungen Nicht gucken sondern kaufen

Andreas Teodoru

Auf „Tierschau“ kann man derzeit im Zoohandel nicht mehr gehen. Viele Kunden holen sich die Schaukästen gleich nach Hause.

 
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Mehr Geld, mehr Zeit zu Hause: Viele nutzen die Gelegenheit zum Haustier Foto: NP

Coburg - Zu viel Zeit zu Hause und mehr Geld übrig, weil der Urlaub ausgefallen ist, also warum nicht ein Haustier besorgen? Wem aber Hunde und Katzen aus dem Tierheim zu kompliziert sind, die greifen gern zu etwas weniger Pflegeintensivem. Zoohändler freuen sich deswegen über bessere Verkaufszahlen bei Kleintieren, Futter und Tier-Zubehör. Auch wenn das nicht unbedingt die allgemeinen Verluste durch den Lockdown auffangen kann.

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Mehr Anrufe, mehr Nachfrage

Das Dehner Garten-Center in Rödental hat seit dem 1. Februar die Tierbedarfs- und Lebensmittelabteilung wieder geöffnet. Auch Click & Collect für das gesamte Sortiment ist möglich. Geschäftsleiter Thorsten Röder kann noch keine genaue Prognose abgeben, aber: „Die Kundschaft ist bestrebt, sich mehr mit Heimtieren zu versorgen.“ In seinem Geschäft kann man unter anderem Vögel, Aquaristik und Nagetiere erstehen. Die Tiere werden und wurden natürlich auch im Lockdown regelmäßig durch Tierpfleger versorgt und betreut worden, versichert Röder. Welche aber besonders häufig gekauft werden, konnte er nicht sagen, nur das man: „An der telefonischen Nachfrage ein gesteigertes Interesse bemerkt. Die Menschen suchen sich neue Hobbys und neue Beschäftigungen.“ Durch die eingeschränkten Freizeitgestaltungen würden sich Kunden für ein Heimtier zum Kameraden auswählen. Doch auch Kleintiere können viel Pflege benötigen. Daher empfiehlt Thorsten Röder, sich vor dem Anschaffen ausreichend zu informieren.

Nicht mehr gucken sondern kaufen

Nicht anders verhält es sich beim Futternapf in Coburg. Dort sieht Pressesprecher Kristian Peters-Lach besonders in einem Bereich großes Interesse: „Tatsächlich verzeichnen wir insbesondere im Aqua-Bereich einen erhöhten Absatz an Tieren. Hier beweist sich, dass die Menschen rund um Coburg besonders weitsichtig agieren, da insbesondere Aquarientiere auch längere Zeit am Tage ohne direkte Betreuung und Versorgung aushalten können.“

Auch im Fressnapf wurden mehr Futter- und Zubehörverkäufe registriert und ist für die Kundschaft unter Corona-Auflagen geöffnet. Allerdings muss man auf eine Freizeitbeschäftigung verzichten: Das „Tierschauen“ im Markt ist vorerst nicht möglich: „Insbesondere die Marktteams achten darauf, dass der Markt nur zu Einkäufen und Beratungen betreten wird. Darüber hinaus haben wir bewusst Marketing-Aktionen ausgesetzt, um die Frequenz in den Märkten und demnach die Belastung des Personals so gering wie möglich zu halten.“ Der aktuelle Trend geht aber sowieso eher zum Kaufen, statt zum Gucken.