Klimaschutz Coburg soll „enkeltauglich“ werden

Marie Seifert
Hausfassaden sollen künftig auch in Coburg begrünt werden. Das sieht die Freiflächengestaltungssatzung vor, die der Stadtrat verabschiedet hat. Foto: Daniel Karmann/dpa/picture alliance

Der Stadtrat verabschiedet die Freiflächengestaltungssatzung. Sie ist ein Beitrag zum Klimaschutz. Gegenwind gibt es nur von der FDP.

 
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Der Coburger Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung die lange diskutierte Freiflächengestaltungssatzung (FGS) zur Verbesserung des Stadtklimas nach zahlreichen Änderungen verabschiedet. Diese betreffen im Wesentlichen die Fassaden- und Dachbegrünung . Für diese gibt es nun keinen ausdrücklichen Paragrafen mehr. Stattdessen soll die Anforderung an Gesamtgrün ein Impuls dafür sein, auch die Fassade oder das Dach eines Gebäudes zu begrünen. Die Regelungen seien laut Bernhard Ledermann, Leiter des Grünflächenamtes, nun deutlich flexibler, als dies ursprünglich vorgesehen war. Dennoch stellen sie eine „verbindliche Leitplanke“ dar.

In der Stadtratssitzung lobten die Sprecher die gelungene Kommunikation mit den Bürgern. So begrüßte es 2. Bürgermeister Hans-Herbert Hartan (CSU), dass „die Anregungen und Bedenken der Bürger berücksichtigt wurden“. Einig waren sich alle darin, dass auch in der Vestestadt etwas für den Klimaschutz getan werden müsse.

An der Sinnhaftigkeit der FGS wurde allerdings aus manchen Ecken gezweifelt. So betonte Michael Zimmermann (FDP), dass die Satzung „nichts Wesentliches zum Klimaschutz beiträgt“. Auch die Schottergärten als Gefahr für Insekten und Kleintiere zweifelte er an. Zimmermann möchte die Gestaltung des Grundstücks nach wie vor den Coburger Bürgern selbst überlassen.

Norbert Tessmer (SPD) hingegen beschrieb die Freiflächengestaltungssatzung als „einen weiteren Schritt in Richtung aktiven Klimaschutz in unserer Stadt“, den sich alle Parteien „auf die Fahne geschrieben haben“. Nun solle auch dementsprechend gehandelt werden.

Sollte gegen die Satzung verstoßen werden, droht ein Bußgeld von bis zu 500 000 Euro. Dies kritisierte Peter Kammerscheid (WPC). Woraufhin Bernhard Ledermann versicherte, dass Strafen in dieser Höhe nur bei schwerwiegenden Verstößen verlangt werden. Ansonsten bewegten sich die „tatsächlichen Bußgelder am unteren Ende“.

Zu guter Letzt merkte Jürgen Heeb (WPC) trotz Zustimmung an, dass diese Regelung nur ein kleiner Beitrag von vielen sei, die es benötige, um Coburg „enkeltauglich“ zu machen. Der Antrag wurde bis auf zwei Gegenstimmen aus der FDP angenommen.

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