CSB-Stadtrat Gerhard Amend sagte, er als Jurist könne keine Rechtsgrundlage für eine Sperrung erkennen. Man müsse zuerst den rechtlichen Rahmen klären, bevor man viel Arbeit für ein Konzept aufwende.
Kurt Knoch (CSU) stellte klar, er werde dem Antrag nicht zustimmen, da er „nicht ausgegoren und entscheidungsfähig“ sei. Er verstehe die Ängste der Gastronomen (die NP berichtete), dass vor allem ältere Herrschaften unter den Gästen sich nicht mehr in einem Taxi zu ihrem Sonntagsessen in die Innenstadt fahren lassen könnten, sollte der Bereich gesperrt werden.
Sechs Sonntage im Jahr
Er verstehe den Antrag nicht wirklich, sagte FDP-Stadtrat Michael Zimmermann. Es helfe Klimaschutz und Lebensqualität kaum, wenn ein kleiner Bereich der Innenstadt gesperrt werde. Für Veranstaltungen im autofreien Raum, die die Grünen in ihrem Antrag gefordert hatten, gebe es in Coburgs Zentrum „genügend Plätze“. Auch dort lasse sich die Lebensqualität steigern. „Der Individualverkehr wird hier immer eine Rolle spielen“, sagte Zimmermann. Denn die Situation in einer ländlichen Kleinstadt sei eine andere als etwa in einer Großstadt wie Berlin.
Michel Dorant (Grüne) verwies vor der Abstimmung darauf, dass sich das Projekt lediglich auf ein halbes Jahr, also sechs Sonntage beschränke. Anschließend werde es ausgewertet, ergänzte er. Man wolle an einem „ruhigen Tag“ pro Woche ein Lebensgefühl mit italienischen Flair in der Innenstadt erzeugen. „Lasst es uns versuchen, mutig sein und ausprobieren“, forderte er seine Stadtratskollegen auf. Es half nichts.