Klüeßverein Wachwechsel in Neuses

Michael Wunder

Der närrische Verein hat einen neuen Präsidenten. Das Amt bleibt praktisch in der Familie.

 
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Die Kronacher haben ihre liebsten Nachbarn im Ortsteil Neuses gefunden. Bei fast allen Büttenreden am 5. Neusiche Klüeß-Fasching wurde die enge Zusammenarbeit der Vorstädter mit direktem Autobahnanschluss und der Kreisstadt hervorgehoben. Wenn man den Worten des „Stadtregenten“ Stefan Wicklein glauben darf, ging es sogar soweit, dass die Kronacher „den Neusiche des Kerwabier weggsoffn hom“.

Nach jahrelanger Abstinenz hatte der 1. Neusiche Klüeßverein wieder zum Klüeßfasching eingeladen – und viele Fans waren gekommen. Im voll besetzten Sportheim vollzog sich dann auch der Wechsel an der Spitze des 1. Neuseser Klößvereins. Nach 29 Jahren wurde Präsident Andi Grune vom seinem Neffen Jürgen Grune abgelöst. Der Kronacher Ehrenpräsident Robert Porzelt nahm ihm den Schwur „Wir halten dem Kloß die Treue, bis dass die Soß uns scheidet“ ab. Als Dank für die langjährige Führung überreichte man dem scheidenden Chef einen großen Kloßquirl, also einen „manuellen Thermomix“ zur Knödelherstellung, um die entsprechende Konsistenz herzustellen.

Hauptstadt des fränkischen Kloßes

Andi Grune hat nach dem Motto des diesjährigen Faschings „Lasst den Kloß nicht untergehen“ vieles erreicht und vor zehn Jahren sogar die Kloßvereinsaktie herausgegeben. Nach zweijähriger Fasnachts-Pause wurde auch der langjährige Kassier Otmar Hummel verabschiedet. Das Kronacher Prinzenpaar Björn I und Franziska I versprach den Menschen am Rodachfluss, Frohsinn und Freude zu verbreiten. Sie wurden von Thomas Auer beim bekanntesten Fasching in der Hauptstadt des fränkischen Kloßes vorgestellt. „Welcher Örpfel möchte nicht in Neuses a Kloß werden?“, fragt der Moderator.

Der neue Faschingspräsident Jürgen Grune bezeichnete das kulinarische Highlight als gesund und für Vegetarier geeignet. Der Vortrag von „Heimatforscher“ Hans Schrepfer war an normale Leute gerichtet, was in der heutigen Zeit gar nicht mehr so einfach sei. Zumal die schlechten Nachrichten mit Energiekosten, Arzneimittelmangel und Putin-Krieg einfach nicht wegzudiskutieren seien. Zudem forderte er die Selbstständigkeit von Neuses. Die Zwangsehe mit Kronach sei nur wegen des Geldes zustande gekommen, war er sich sicher. Maria Horn und Thea Grune haben sich in der Pandemie weitergebildet. Für sie ist jede Diät ein Mord am ungegessenen Kloß. Zudem konnten sie vom LCC mit dem Kauf des Bahnhofs berichten. „Wer torkelt hat mehr vom Weg“, war sich der „fränkische Bierkönig“ Georg Löffler sicher. Robert Porzelt lobte die Kloßaktivisten und altbekannten Klößköpfe. Musikalisch wurde der Abend vom Klößkopf-Trio mitgestaltet.

Mehr Bilder unter www.no-coburg.de

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