Knetzgau Bobby-Car-Rennen lockt Groß und Klein

Christiane Reuther
Das sind die diesjährigen großen und kleinen Piloten des Bobby-Car-Rennens mit Organisator Tobias Platzer (links). Foto: Christiane Reuther/Christiane Reuther

Bei der 15. Auflage des Rennspektakels in Knetzgau haben am Wochenende 30 kleine und große Piloten teilgenommen. Dabei stand jede Menge Spaß im Fokus.

 
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Wer gut schmiert, der gut fährt“ – unter diesem Motto begeisterte nach zweijähriger Coronapause das Bobby-Car-Rennen des Knetzgauer Siedlervereins. Die Gaudi-Veranstaltung auf der 300 Meter langen Piste in der Bernhauser Straße in Knetzgau krönte als „sportlicher Höhepunkt“ das Siedlerjahr.

„Auf die Plätze fertig, los!“ ertönte es bei der 15. Auflage des beliebten Rennes am Samstagnachmittag auf der Holz-Startrampe an der Bernhauser Straße, die sich für zwei Stunden in einen „Mini-Nürburgring“ verwandelte. Im Gegensatz zu den großen Autorennen auf einer der schönsten Rennstrecken der Welt war der Lärm der „flüsternden Motoren“ auch für die Anwohner entlang der Bernhauser Straße angenehm zu ertragen. Dafür sorgte als fahrbarer Untersatz ein originales Bobby-Car, das seit 50 Jahren offensichtlich nicht nur Generationen von Kleinkindern begeistert. Über 30 „Miniracers“, darunter drei Frauen und sieben Männer, ließen sich auf der Rennpiste, die Lea Scheufler mit einem überdimensionalen Bobby-Car bemalte, den Fahrtwind um die Nase wehen. Beste Stimmung herrschte sowohl bei den kleinen und großen Piloten als auch bei den Zaungästen, die entlang der Strecke lautstark anfeuerten.

Eingeteilt in drei Alterskategorien entpuppt sich das Bobby-Car-Rennen immer mehr als Familienevent. Denn nicht nur die Kleinen, sondern auch Frauen, Männer und die „Profis“ der modifizierten Rennklasse kämpften in zwei Durchgängen um Sekunden. „Die Konkurrenz ist heuer erschreckend stark“, meinte Martin Stiller, einer der Lokalmatadoren, wohl als „Kind im Manne“ im Vorfeld schmunzelnd. Nach zwei Jahren Pause fieberte der Familienvater genauso wie die Kleinen dem Asphaltrennen mit seinem kleinen roten Flitzer entgegen. Stillers Geheimtipp lautete: „Wer gut schmiert, der gut fährt“.

Auch Christian Frank hatte sich für die modifizierte Rennklasse gut vorbereitet. Er hatte seinen fahrbaren Untersatz getunt und mit einem anderen Räderkugellager angepasst. Denn Grundlage für das Bobby-Car-Rennen ist das Bobby-Car selbst - sei es in der typischen Farbe Rot oder andersfarbig. Aber auch fahrerische Geschicklichkeit, Körpergewicht und Haltung trugen zu einer siegessicheren Fahrt mit Geschwindigkeiten bis zu 40 Stundenkilometern bei. Der bis dato schnellste Fahrer des seit 2006 ausgetragenen Knetzgauer Rennens war dann auch Christian Frank, der mit einem Streckenrekord von 20,5 Sekunden die Ziellinie überquerte.

„Die Freude ist nach zwei Jahren wieder groß“, erzählte Veronika Albert, die sich im Verein engagiert. Während die beiden Kinder Benjamin und Josephine in der Kinderklasse starteten, wagte sich Mama Veronika in der Damenklasse an den Start und holte sich einen besonderen Adrenalin-Kick. Auch wenn aus Sicht Alberts das Fest mit viel Arbeit verbunden ist, sei es doch schön, dass für Kinder wieder etwas geboten ist. Das Bobby-Car-Rennen war eingebunden in das zweitägige Siedlerfest rund um das Siedlerheim, das am Sonntagabend mit einem Umzug mit selbst gebastelten Laternen rund ums Siedlerheim seinen Abschluss fand. Albert verwies auf eine gute Vorstandschaft mit einem großen Helferteam mit Arbeitsaufteilung. So zeigte sich Tobias Platzer für die Organisation des Bobby-Car-Rennens verantwortlich. Auch er zeigte sich froh, nach der Zwangspause durch Corona wieder etwas für Familien mit Kindern zu machen und die Tradition des Bobby-Car-Rennens aufrecht zu erhalten. Von jung bis alt würden sich viele Mitglieder bei der Vorbereitung und Durchführung des Festes einbringen. Während die jüngere Generation mit dem Umgang mit modernen Medien punktet, würde sich die ältere Generation mit ihrer Erfahrung einbringen. Nur so könne mal laut Albert den Verein, der vor zwei Jahren gerne sein 50-jähriges Bestehen gefeiert hätte, lebendig halten.

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