Königsberg Immer wieder Ärger mit Käfern

Grold Snater
Der Eichenprachtkäfer verursacht an den Eichenbäumen immense Schäden, wie die Bilder in einer Abteilung des Königsberger Stadtwaldes, aufgenommen im März 2021, zeigen. Foto: /Gerold Snater

Das Ungeziefer macht auch vor dem Wald in Königsberg nicht Halt. Ein großes Problem in diesem Jahr stellt der Eichenprachtkäfer dar.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Königsberg - Totale Einstimmigkeit im Königsberger Stadtratsgremium gab es nach der einleitenden Ehrung (siehe Infokasten). Alle fünf Tagesordnungspunkte wurden ohne Gegenstimmen angenommen. So die Änderung fehlerhafter Verweise in der Gestaltungssatzung für die Altstadt von Königsberg, die achte Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt mit Wiederholung der Auslegung der Planungsunterlagen mit dem Umweltbericht hinsichtlich der Fotovoltaikanlagen bei Hellingen und die Genehmigung eines Durchführungsvertrages für die Befestigung einer Fläche und Errichtung von maximal zwei Lagerzelten auf der Erweiterungsfläche bei den Fränkischen Rohrwerken Werk-West.

Ohne Gegenstimme wurde auch der Bericht über die Bewirtschaftung des Königsberger Stadtwaldes genehmigt, der zum ersten Mal von dem neuen Stadtförster Patrick Valtenmeier unter Assistenz von Betriebsleiter Forstamtsrat Christian Bartsch aus Eltmann vorgetragen wurde. Bürgermeister Bittenbrünn stellte dem Gremium den neuen Stadtförster zunächst vor und bestätigte ihm eine inzwischen schon sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadt: „Er hat sich meiner Meinung nach sehr gut eingelebt!“ In diesem Zusammenhang betonte das Stadtoberhaupt auch die gute Zusammenarbeit und Betriebsleitung mit dem Forstamt Eltmann in Person von Forstamtsrat Christian Bartsch, dem er zum Gewinn des Deutschen Waldpreises 2021 in der Kategorie „Förster des Jahres“ gratulierte. Zusammen berichteten die beiden Förster dem Gremium von den Tätigkeiten und Ereignisse im zurückliegenden Jahr und beschrieben den Jahresplan für 2021.

So mussten sie über die vielen Schädlinge berichten, die dem Wald schwer zu schaffen machen. Erfreuliches konnten sie von der Luftbekämpfung des Schwammspinners berichten. Diese seien im vergangenen Jahr sehr erfolgreich gewesen. Eine große Gefahr geht derzeit vom Eichenprachtkäfer aus, der schon etliche Bäume befallen hat und unbedingt bekämpft werden muss. Eingeschlagen wurden in letzter Zeit vom Borkenkäfer befallene Lärchen, Trockenbuchen für Brennholz und von frischen Käfern befallene Fichten. Als Gegenmaßnahmen wurden an verschiedenen Standorten notwendige Neupflanzungen angelegt. So unter anderem am Anglersee, an der Wendeeiche und im Kessel, auch an der Coburger Straße, im Paradies und im Rockert. In den meisten Fällen, so die Aussage der Förster, sind die Neupflanzungen gut aufgegangen. Wobei, so Bartsch, Nachpflanzungen mit eigenen Wildlingen besser seien als mit gekauften Pflanzen.

Aktuell wurden die Verkehrssicherungen an verschiedenen Straßen im Stadtwald abgeschlossen, Wege nach Unwettern wieder instand gesetzt, an verschiedenen Stellen das Lichtraumprofil im Wald geschnitten und der Zaunbau vorangetrieben. Über den Holzmarkt konnte berichtet werden, dass unter anderem Eichenstammholz gut vermarktbar und Käferlärchen sogar sehr gut vermarktbar seien. Voll gefahren werde auch der Hackschnitzelplatz am Schafhof. Zudem gibt es sehr viele Brennholzkunden, die alle weitgehend versorgt werden konnten. Zusammenfassend meinte Bartsch noch, dass, im Gegensatz zu früher, als der Wald meistens trocken gelegt wurde, nun versucht wird, den Wald durch das Anlegen von Becken und anderen Maßnahmen feucht zu halten: „Das Wasser muss im Wald bleiben!“ Der Stadtrat stimmte dem Waldbericht und der Bewirtschaftung einstimmig zu.

Fast schon zu einem Dauerthema sind inzwischen Fotovoltaikanlagen im Stadtrat geworden. Hatte man sich vor einiger Zeit mit der Beschränkung von solchen Anlagen beschäftigt, um Raubbau an landwirtschaftlichen Flächen zu verhindern, so ging es diesmal um die Aufstellung von Bauleitplänen für zwei Anlagen in den Gemarkungen Hellingen und Junkersdorf. Vorgestellt wurden die Anlagen, die beide größenmäßig mit 5,3 Hektar in der Gemarkung Hellingen und vier Hektar in der Gemarkung Junkersdorf beide weit innerhalb der vorgeschriebenen Höchstfläche für Fotovoltaikanlagen in diesen Gemarkungen liegen, von Dr. André Grübel von der GFG Solar GmbH mit dem Sitz in Hellingen. Grübel zeigte in einer Präsentation die Vorteile der Anlagen auf, die, in Partnerschaft mit der Stadt Königsberg, betrieben würden. Die Anlage in Hellingen soll nördlich des Flurbereinigungsweges von Römershofen nach Hellingen unterhalb des Oberliedenbergs entstehen. In Junkersdorf soll sie auf einem Flurstück östlich des Dorfes gebaut werden, welches aber zu einem Drittel im Landschaftsschutzgebiet liegt. Deshalb muss der Antragsteller dafür eine Ausgleichsfläche zur Verfügung stellen. Ohne Gegenstimme stimmte das Gremium anschließend den Projekten zu.

Bilder