Königsberg Kosten für Naturparkzentrum steigen

Martin Schweiger
Die Versammlungsmitglieder des Naturpark Haßberge e. V. vor zwei neuen Feuchtbiotopen neben der Alten Kaserne in Ebern. Foto: Martin Schweiger

Das Zentrum befindet sich noch in der Planungsphase, doch bereits jetzt zeichnet sich ab, dass die Kosten höher ausfallen werden, als geplant. Die Förderung wird jedoch nicht erhöht, was die Auswahl der Bauweise beeinflusst.

 
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Das Naturparkzentrum in Königsberg kommt. Derzeit befindet es sich noch in der Planungsphase. Es ist jedoch bereits abzusehen, dass die Kosten – sowohl für den Bau als auch für den Betrieb – höher ausfallen werden als geplant. Dies sagte der Vorsitzende des Naturparks Haßberge e. V., Landrat Wilhelm Schneider, während der Mitgliederversammlung am Donnerstag in der Frauengrundhalle in Ebern.

Im Gegensatz zu den Kosten werde die Förderung durch den Freistaat Bayern in Höhe von zwei Millionen Euro jedoch nicht steigen, so Schneider. Deshalb müsse man die Gewerke so wählen, dass sie noch realisierbar sind. Daher kommt wohl eher eine Ausführung in Massivbauweise in Betracht anstelle der teureren Holzbauweise, ergänzte Geschäftsführer Lukas Bandorf.

Grundlage für die Förderung ist die Erstellung von zwei Studien, der Vor- und der Hauptstudie. Nachdem die Vorstudie vom Ministerium abgesegnet wurde, hat der Naturpark Mitte 2022 den Förderbescheid für die Erstellung der Hauptstudie erhalten. Diese wird derzeit erstellt und sollte bis Mitte des Jahres fertig sein. Für eine aussagekräftige architektonische Planung und das von der Regierung geforderte Energiekonzept seien jedoch weitere Fachplaner nötig, so Bandorf. Da diese sehr ausgelastet sind, musste eine zweite Ausschreibung durchgeführt werden, die den Zeitplan ins Stocken brachte. Bis zum Jahresende rechnet Bandorf mit einer Förderzusage.

Das Naturparkzentrum Haßberge soll die zentrale Informations- und Anlaufstelle für Naturparkbewohner und -gäste werden, als „Tor zum Naturpark“. Das Grundstück liegt an der Thomas-Kling-Steige in Königsberg. Ein großer Ausstellungsraum nimmt mit knapp 200 Quadratmetern die Hälfte der Grundfläche ein. Es wird Themeninseln geben, die aus Schichtmodellen verschiedener Landschaftselemente bestehen. Durch eine Sandsteinhöhle kommt der Besucher zu den Themeninseln Weinberg, Gewässer, Wiese, Streuobst und Säume. Durch den „Zukunftswald“ kommt man in den Bereich der „Ausstimmung“. Im Bereich der „Einstimmung“ erhält der Besucher Informationen zum Naturpark mittels einer Projektion auf ein Naturpark-Modell.

Im Außenbereich sollen Terrarien den Besucherinnen und Besuchern die Landschaftsräume noch einmal mithilfe kleiner tierischer Botschafter wie Feuersalamander und Laubfrosch näherbringen. Die Mitarbeiter des Zentrums sind zum einen für die Beratung der Gäste zuständig, aber vor allem für die Bereitstellung von Bildungsangeboten, die Organisation von Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit. Es sollen drei neue Arbeitsstellen geschaffen werden.

Aktuell sind bereits 46 000 Euro an die Büros zur Erstellung der Hauptstudie ausbezahlt. Insgesamt kostet die Hauptstudie rund 120 000 Euro, von denen 50 000 Euro gefördert werden. Über eine Leader-Förderung für den Außenbereich sollen weitere 125 000 Euro in das Projekt fließen.

In seinem Jahresrückblick zählte Bandorf die umgesetzten Maßnahmen auf, wie die Schaffung von Feuchtbiotopen, die Pflege von Streuobstwiesen oder die Erneuerung von Informationstafeln. Dank der engagierten Arbeit der Naturpark-Geschäftsstelle wurde der Naturpark als „Qualitätsnaturpark“ ausgezeichnet. Rangerin Katja Winter stellte das Junior-Ranger-Programm vor. 22 Schüler treffen sich regelmäßig, um sich über Themen wie Fledermaushöhlen, Streuobstwiesen, Einsaat-Aktion oder Obsternte weiterzubilden und tatkräftig mit anzupacken. Sie sind Multiplikatoren und Werbeträger für den Naturpark, sagte Winter.

In Kürze

Im kommenden Jahr wird der Naturpark 50 Jahre alt. Das Jubiläum soll mit einem Naturpark-Fest am 28. April oder 9. Juni gefeiert werden. Für 25 Dienstzeit wurde Norbert Schmucker geehrt. Er ist unter anderem der Initiator des Steinerlebnispfads in Maroldsweisach. Den Haushaltsplan 2023 genehmigte das Gremium einstimmig. Der Verwaltungshaushalt umfasst 360 200 Euro, der Vermögenshaushalt 243 200 Euro.

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