Königsberg Stadt wappnet sich für die Zukunft

Gerold Snater
Noch einmal glimpflich davon gekommen ist Altershausen beim Hochwasser am 9. Juli Foto: /Gerold Snater

Auf der Agenda der jüngsten Sitzung des Königsberger Stadtrats stand zunächst die Besichtigung der sanierten Grundschule. Ebenfalls diskutiert wurden die Reaktionsmöglichkeiten bei Starkregenereignissen.

 
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Königsberg - Mit einer Besichtigung des fast völlig sanierten Grundschulgebäudes durch das gesamte Stadtratsgremium begann am Dienstag die Stadtratssitzung in Königsberg. Die Erläuterungen der bereits durchgeführten und noch durchzuführenden Arbeiten hatte, in Abwesenheit des für die Renovierung verantwortlichen Architekturbüros Bergmann, Bauamtsleiter Peter Schmidt von der Stadt übernommen. Die Mitglieder der Stadtrates und Bürgermeister wurden zunächst über die äußeren Veränderungen informiert. So wurden an der ganzen Front neue Fenster installiert und am Eingang eine behindertengerechte Rampe angebaut. Beim Gang durch das Innere, geführt von Rektorin Elke Ankenbrand, konnten sich die Räte von der neuen Helligkeit der Gänge und Klassenzimmer überzeugen, bedingt durch eine insgesamt neue Ausleuchtung. Peter Schmidt berichtete auch darüber, dass noch in der kommenden Ferienzeit alle Klassenzimmer, auch im Altbau, an das fürs Internet notwendige Kabel angeschlossen werden. Insgesamt seien im Altbaubereich noch kleine kosmetische Verschönerungen nötig. „Wir sind sehr weit gekommen, trotz Corona!“, fasste er die Besichtigung zusammen. Auch Schulleiterin Elke Ankenbrand zeigte sich mit dem Ergebnis der Renovierung sehr zufrieden und gab die Meinung der in wenigen Tagen aus der Königsberger Grundschule ausscheidenden Viertklässler wider: „Schade, dass wir nun aus der schönen neuen Schule gehen müssen.“

„Wir sind auf die Zuarbeit der Ortsvertreter angewiesen, um Leerstände so gering wie möglich zu halten!“, so Bürgermeister Claus Bittenbrünn zu den Aufgaben der Paten für das Leerstand-Management in Königsberg und den Stadtteilen. Bisher waren die Stadträte und Ortssprecher bereit, diese wichtige Mittlerfunktion wahrzunehmen und die Verwaltung von neuen Leerständen oder Verkaufsabsichten für Wohnhäuser zu informieren. Nur unter dieser Voraussetzung ist ein Leerstandsmanagement möglich, mit dem versucht werden soll Leerstände zu vermeiden bzw. die Leerstandzeit zu verkürzen. Da nun die Leerstandsmanager der Stadtteile Unfinden und Dörflis, sowie der Stadt selbst, bei der letzten Kommunalwahl aus dem Gremium ausgeschieden sind, mussten neue Leerstands-Paten gefunden werden. Als neue Paten stellten sich zur Verfügung: Der Ortssprecher Marco Siller für Unfinden, Ortssprecher Manuel Rausch für Dörflis und Stadtrat Michael Fößel (SPD) für Königsberg.

Die Beleuchtungseinrichtungen im Bereich der Thomas-Klingg-Steige, dem oberen Teilbereich der Ortsstraße zum Schloßberg und der Zufahrt zum Schloßberg selbst in Königsberg sind veraltet und teilweise für die Verkehrssicherung nicht mehr ausreichend. Im Zusammenhang mit der vorgesehenen Verbesserungsmaßnahme der Breitbandversorgung in diesen Bereichen hat das Bayernwerk ein Angebot zur Erneuerung der alten Lampen und Verbesserung der Stromzuführungen vorgelegt. Durch eine gemeinsame Nutzung der Trassen beim Bau durch das Bayernwerk und die Telekom könnte gleichzeitig sowohl eine Verbesserung der Beleuchtung als auch der in diesem Bereich sehr unterdurchschnittlichen Internetverfügbarkeit durch das Verlegen eines Breitbandkabels mit geringeren Mitteln umgesetzt werden. Mit eingebunden wird dabei auch die Anlage am Schloßberg selbst.

Dazu wurde dem Gremium von Geschäftsleiter Johannes Mücke das Angebot des Bayernwerkes mit den damit verbundenen Kosten vorgestellt. Diese belaufen sich auf rund 46 000 Euro. Es wurde von Stadtkämmerin Gabriel Blank darauf hingewiesen, dass die Mittel für die Maßnahme nicht im diesjährigen Haushalt vorgesehen seien. Eine Deckungsmöglichkeit bestehe aber über die heuer zusätzlich gezahlten Sondermittel für die Straßenausbaubeitrag-Pauschale in fast gleicher Höhe.

Ohne längere Diskussion wurde ohne Gegenstimme der Beschluss gefasst, das Bayernwerk mit der Verbesserung der Beleuchtung im Bereich Thomas-Klingg-Steige, Schloßberg und der Zufahrt zum historischen Schlossberg zu beauftragen. Die Deckung der im Haushalt 2021 nicht vorgesehenen Kosten soll aus den Sondermitteln der Straßenausbaubeitragspauschale erfolgen.

Stadtrat Peter Schüler (CSU), Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Königsberg und Kreisbrandmeister, informierte die Ratsversammlung mit einer Power-Point-Präsentation über die Ereignisse des Starkregens am 9. Juli und seine Auswirkungen. 660 Kubikmeter Wasser auf einen Hektar seien in kurzer Zeit vor allem auf dem Gebiet um Altershausen niedergegangen, was in diesem Stadtteil zu Überschwemmungen und den Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr und des städtischen Bauhofes geführt habe. Gemeinsam, auch durch die Mithilfe von Altershäuser Bürgern, konnten größere Schäden abgewendet werden. Um für die Zukunft noch besser gefeit zu sein, hat sich die Feuerwehr, so Schüler, auf verschiedenen Gebieten und auch durch die Lagerung von bereits gefüllten und noch zu füllenden Sandsäcken, auf eventuelle weitere Hochwasser vorbereitet.

Der Kreisbrandmeister gab auch Ratschläge, wie man sich insgesamt mehr oder weniger gut schützen könne. So müssten Bäche öfter gereinigt sowie die Dämme an Seen und Teichen kontrolliert werden. Wichtig sei auch die Schaffung von Wasserrückhaltemöglichkeiten. Außerdem sollten keine Bauobjekte in amtlichen Überschwemmungsgebieten ausgewiesen und genehmigt werden. Es dürfe auch keine Kanalanschlüsse nach Regenüberlaufbecken geben. An seinen sachlichen Vortrag schloss sich eine rege Diskussion an, in der verschiedene Vorschläge hinsichtlich der zukünftigen Verhinderung von Überschwemmungen gemacht wurden. Frank Slawik (OHL) zum Beispiel schlug die Ausweisung und Schaffung von Wasserrückhalteflächen vor, in denen sich Wasser sammeln könne: „Das Wasser gehört vor den Dörfern in die Breite getrieben, damit werden diese verschont“, schlug er vor. Bürgermeister Bittenbrünn fasste den Tagesordnungspunkt mit den Worten zusammen: „Der Klimawandel hat uns schneller erreicht als gedacht!“.

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