Königsberg Winzer Gerhard Hölzer hat einen Traum

Gerold Snater

Der Weinberg unterhalb des kleinen Schlosses in Königsberg hat schon einmal bessere Zeiten gesehen. Er könnte wieder zu altem Glanz zurückfinden – doch dafür braucht es Helfer.

Der Weinberg am Schlossberg in Königsberg prägt mit die Ansicht der Stadt. Foto: /Gerold Snater

Königsberg - Wer von Haßfurt kommend auf Königsberg zufährt, kann, neben dem alles beherrschenden Schlossberg, unterhalb von diesem auch einen Weinberg entdecken. Im ersten Augenschein eine tolle Sache, denn dorthin gehört auch so ein Weinberg. Kommt man dann aber näher, muss der Beobachter feststellen, dass dieser Weinberg etwas ungepflegt aussieht. Es wachsen dort nicht nur die Weinstöcke, sondern auch viel Unkraut, was nicht unbedingt dahin gehört. Auch die Pfähle zur Befestigung der Rebstöcke sind teilweise umgefallen oder gar nicht mehr vorhanden.

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Eine Situation, die Gerhard Hölzer aus Königsberg nicht gefällt. Zumal er von seinem Haus am „Breiten Weg“ in Königsberg dieses Dilemma stets vor Augen hat. Dabei handelt es sich um keine alte Anlage. Neu angelegt wurde der Weinberg im Jahr 2013 durch Markus Hofmann, auch auf Veranlassung der Stadt Königsberg. Denn früher wurde hier schon einmal Wein angebaut.

„Blauer Silvaner“ und „Traminer“ wurden neu gepflanzt. Seit 2018 sucht Markus Hofmann für die Bewirtschaftung einen Nachfolger, da er aus betrieblichen Gründen den Weinberg nicht mehr betreuen kann. Aber alle Angesprochenen lehnten dankend ab. Denn der Weinberg hat mehrere Probleme. Die Anlaufwege von der Jugendherbergsseite oder dem Bürgerwehrschützenhaus sind lang und steil. Die Holzpfähle für das Drahtgerüst vermodern im Erdreich und fallen um.

Der Weinberg ist teilweise mehr ein Brombeerfeld als ein Weinberg, und die Zäune werden niedergetreten und Rehe kommen in die Anlage. Trotzdem hat sich Gerhard Hölzer des Weinberges angenommen, obwohl er mit seinen Weinbergen in Prappach genug Arbeit hat. Dort hat er Weinberge rekultiviert, Weinbergsmauern erhalten und wieder aufgebaut. Aber für ihn ist der Weinberg unterhalb des Schlossberges ein Traum: „Er ist für mich ein Überlebenskünstler, denn er hat schwierige Jahre, wie die heißen Sommer 2018 und 2019 und den Bodenfrost 2020 mit wenig Ausfall überlebt.“ Seit 2019 kultiviert er bereits den oberen Weinberg und hat die Brombeeren und Hecken entfernt.

Wenn Gerhard Hölzer gefragt wird, warum er diese Strapazen und schwere Arbeit auf sich nimmt, antwortet er: „„Wenn wir unsere Natur nicht erhalten, macht es nach uns keiner mehr! Außerdem ist der Weinberg der beste Fitnessraum, den es gibt. Ich bin den ganzen Tag in der Natur, an der frischen Luft und halte mein Gewicht unter Kontrolle!“ Jetzt, da sich der Weinberg entwickelt, hat Hölzer noch einen weiteren Traum. Für ihn wäre es schön, wenn die Weinbergmauern wieder neu errichtet werden würden. Er hat zwar die Weinbergmauern in den gepachteten Weinbergen in Prappach wieder aufgebaut, aber die Weinbergmauern in Königsberg wieder aufzubauen ist für ihn alleine zu viel Arbeit. Das kann er nur mit der Hilfe von Helfern schaffen, denen die Natur und Heimat wichtig und die bereit sind, den Weinberg und die Weinbergterrassen und -mauern in Königsberg zu erhalten.

Die Gesamtidee von Gerhard Hölzer ist: „Unsere Träume sollten als Letztes sterben. Wir haben in dieser Pandemie Zeit für unsere Natur und Heimat. Tun wir etwas mit Abstand, aber doch gemeinsam. Es ist ein gutes Gefühl nach Königsberg zu fahren, die Weinberge und Weinbergmauern zu sehen und zu wissen dieses mit aufgebaut zu haben.“ Wer dabei gerne mithelfen möchte, kann sich mit Gerhard Hölzer unter der Telefonnummer 09525/1481 oder 01738351061 in Verbindung setzen. Hölzer würde sich auch unter jüngere Mithelfer sehr freuen.