Königsberger Unternehmer Ehrenbürgerwürde für Otto Kirchner

Gerold Snater
Bürgermeister Claus Bittenbrünn (links) überreichte Otto Kirchner die Ernennungsurkunde zum Ehrenbürger. Bei Dagmar Kirchner bedankte er sich mit einem Blumenstrauß. Foto:  

Otto Kirchner, bis August 2021 Geschäftsführender Gesellschafter der Fränkischen Rohrwerke in Königsberg, wurde zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. Ohne seine Hilfe wäre Vieles nicht möglich gewesen.

 
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Königsberg - 21 Jahre ist es her, dass in Königsberg einer verdienten Persönlichkeit die Ehrenbürgerwürde verliehen wurde. Seit Freitag hat die Regiomontanusstadt nun einen neuen Ehrenbürger. In einem feierlichen Akt in der Rudolf-Mett-Halle wurde Otto Kirchner, bis August 2021 Geschäftsführender Gesellschafter der Fränkischen Rohrwerke in Königsberg, zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. Viele Ehrengäste, darunter auch Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann, IHK-Präsident Dr. Klaus D. Mapara und der Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt Prof. Dr. Ralf Jahn, Landrat Wilhelm Schneider, MdL Steffen Vogel, sowie nahezu alle Mitglieder des amtierenden Stadtrates, Freunde und Verwandte waren gekommen, um mit ihrer Anwesenheit die Besonderheit dieser Feier zu unterstreichen.

„Ehre, wem Ehre gebührt“

Dass sich Otto Kirchner um die Stadt Königsberg verdient gemacht hat, das wurde an diesem Abend von drei Rednern noch einmal klar herausgestellt. Den Anfang machte Landrat Wilhelm Schneider, der die Ehrung von Otto Kirchner mit „Ehre, wem Ehre gebührt“ umschrieb. Er charakterisierte ihn als einen Mann, der mit Leib und Seele ein erfolgreiches Familienunternehmen geführt und zu einem international agierenden Unternehmen mit Produktions- und Vertriebsstätten in vielen Ländern mit insgesamt mehr als 5000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausgebaut hat.

Die Fränkischen Rohrwerke zählen zu den besonders innovativen mittelständischen Betrieben in Deutschland und zu den größten Arbeitgebern der Region. Besonders hob der Kreischef heraus, dass sich Otto Kirchner als Präsident der IHK Würzburg-Schweinfurt maßgeblich für die Etablierung einer hochschulischen Einrichtung im Landkreis Haßberge im Bereich der Wellrohrextrusion eingesetzt habe. Hervorzuheben sei auch das für ihn selbstverständliche persönliche soziale und gesellschaftliche Engagement, welches fest in der Firmenphilosophie der Fränkischen verankert ist.

„Ehrbarer Kaufmann“

Als einen der langjährigsten Weggefährten im Spitzenehrenamt der IHK beschrieb Prof. Dr. Ralf Jahn Otto Kirchner. Durch seine Verlässlichkeit, seine Zuverlässigkeit und seine Partnerschaftlichkeit verkörpere er den „ehrbaren Kaufmann“. Otto Kirchner ist seit dem Jahr 1987 Mitglied der Vollversammlung und seit 1991 bis heute Mitglied des Präsidiums. Von 2015 bis 2018 stand er als Präsident der IHK Würzburg-Schweinfurt vor. Im Jahr 2019 wurde er dafür mit dem Goldenen Ehrenring ausgezeichnet.

Bürgermeister Claus Bittenbrünn stellte zu Beginn seiner Laudatio fest: „Wo kämen wir hin ohne Bürgerinnen und Bürger, die sich ehrenamtlich engagieren und es zu ihrer Aufgabe machen, etwas zum Wohlergehen ihrer Gemeinde zu tun. Wir brauchen heute keine Heldinnen oder Helden sondern Menschen, die sich in ihrem Alltag für das Gemeinwesen einsetzen und Verantwortung für ihr Umfeld übernehmen. Sie sind es, die unsere Gemeinschaft, die unsere Gesellschaft funktionstüchtig machen und ihnen Wärme verleihen.“

Zu dieser Gruppe von Menschen gehöre Otto Kirchner, seit nunmehr 30 Jahren voll und ganz als Garant für viele Arbeitsplätze mit guten Verdienstmöglichkeiten und einen gewissen Wohlstand der Bürger. Wobei er als engagierter Arbeitgeber einen großen Bezug zu seinem Heimatort Königsberg bewiesen habe, trotz der 22 Standorte, die das Unternehmen Fränkische nunmehr weltweit aufweist.

Durch die Erweiterung der Fränkischen mit dem Werk-West im Jahr 2017 habe Kirchner an seinem Heimatort festgehalten „und hier in Königsberg mit einem modernen und zukunftsweisenden Bau in die Zukunft investiert und zur Arbeitsplatzsicherung beigetragen“.

Große Hilfe für die Stadt

Bittenbrünn vergaß nicht, die betrieblichen, oft auch privaten finanziellen Unterstützungen und Hilfen Otto Kirchners bei Belangen der Stadt Königsberg und ihren Bürgerinnen und Bürgern anzusprechen. So unter anderem den Weiterbetrieb des Hallenbades, die zeitweise Übernahme der Schlossberggaststätte durch eine Tochterfirma, die Sanierung bzw. das Anlegen von Spielplätzen in Königsberg und Unfinden, die großzügige Beteiligung bei der Generalsanierung der Gebäude an der Sportanlage, die Unterstützung der Jugendarbeit im Sport über den TV Königsberg und die Mitbegründung und Förderung des Brauvereins in Unfinden, durch den dort das alte Brauhaus restauriert wurde und wieder Bier gebraut werden kann. Hier bekleidet er zur Zeit auch den Posten des 1. Vorstandes.

Besonders würdigte Bittenbrünn auch das persönliche Auftreten Kirchners in der Öffentlichkeit: „Du bist nicht abgehoben oder gar ein Poser, der alle halbe Jahr mit einem neuen Sportwagen durch Königsberg flaniert. Nein, du bist gerne auf unseren Heimatfesten – ein Unternehmer zum Anfassen und Reden, ein Mitbürger und das macht dich so sympathisch.“ Unter dem Beifall aller Gäste der Feier, die sich von ihren Plätzen erhoben hatten, überreichte dann Bürgermeister Claus Bittenbrünn die Ehrenbürgerurkunde an Otto Kirchner. Bei dessen Frau Dagmar bedankte er sich mit einem Blumenstrauß.

Dank an seine Frau

Otto Kirchner war bei seinen Dankesworten die Rührung anzumerken. So gestand er, dass er sehr bewegt war, als er den Brief der Stadt Königsberg in Händen hielt, in dem ihm die Verleihung der Ehrenbürgerwürde mitgeteilt wurde, um ihm damit eine Wertschätzung zu zeigen. Wobei er eigentlich eine seiner Aufgaben immer in der Pflicht gesehen habe etwas zurück zu geben, „wenn man so lange ohne Not lebt“. Dabei müsse er aber auch sagen, dass alle angesprochenen Leistungen im beruflichen Umfeld nicht allein von ihm gekommen seien, sondern in Zusammenarbeit mit allen Betriebsangehörigen und Führungskräften. Ihm habe die Arbeit dabei immer Spaß bereitet und es war für ihn ein Vergnügen so einen Betrieb zu führen. Eines seiner Anliegen war in diesem Zusammenhang auch immer die Augenhöhe einzuhalten.

Dankesworte richtete er auch an seine Frau Dagmar, die ihn in schwierigen Situationen immer stark zur Seite stand. Einen Fehler gestand er zum Schluss dann noch ein: „Meine Kinder habe ich manchmal vernachlässigt, dafür muss ich mich heute noch entschuldigen“.

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