Kolpingsfamilie Kronach feiert Jubiläum Aller guten Dinge sind drei

Heike Schülein

Die Kolpingsfamilie Kronach hat kürzlich ihr 160. Jubiläum gefeiert. Mit etwas Verspätung. Dabei werden auch langjährige Mitglieder geehrt.

 
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Beim dritten Anlauf hat es geklappt: Kürzlich hat die Kolpingsfamilie Kronach – Corona-bedingt mit einem Jahr Verspätung – ihr 160. Jubiläum nachgefeiert. Dem Festabend im Schützenhaus ging ein Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche voraus, bei dem der Rektor des Oblatenklosters, Pater Rudolf Welscher, die Predigt hielt.

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„Tut jeder in seinem Kreis das Beste, wird es bald in der Welt auch besser aussehen.“ Mit diesem Satz verbindet Adolph Kolping die weltweite Verantwortung mit lokalem Tun. Um die Idee des katholischen Geistlichen, der im 19. Jahrhundert im Rheinland wirkte, auch im Raum Kronach bekannt zu machen, hatten sich auf Initiative des Häfnergesellen Adam Weber 1861 mehrere Handwerker zusammengetan.

„161 Jahre sind vergangen, seit Adam Weber in München Adolph Kolping begegnet war und dieser ihm den ‚Floh’ der Kolping-Ideen ins Ohr gesetzt hatte“, erklärte der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Kronach, Matthias Simon, bei der gut besuchten Festversammlung. Schnell seien die Gesellenvereine zur Anlaufstelle für die wandernden Gesellen aller Zünfte und die Gesellenhäuser ihre Anlaufstelle geworden. So entstanden aus den Ideen Kolpings und des Mainzer Bischofs Walter Emmanuel Freiherr von Ketteler zwei große soziale Bewegungen – das Kolpingwerk und die Katholische Arbeitnehmer Bewegung ( KAB). Das Gesellenhaus, später Katholisches Vereinshaus, in der heutigen Kolpingstraße und das Kettelerhaus in der Schwedenstraße seien Stein gewordene Zeugen dieser Entwicklung. Dankbar zeigte er sich für eine Reihe von Kolpingmitgliedern in Kronach, die über Jahrzehnte hinweg Verantwortung für das Gemeinwohl übernahmen und dies noch tun. Besonders würdigte er dabei Heinz Hausmann sowie den Ehrendiözesan- und Ehrenlandesvorsitzenden Wolfgang Simon.

Ehrungen

Auch langjährige Mitglieder wurden bei der Veranstaltung geehrt. Bereits seit 70 Jahren gehört Walter Lieb der Kolpingsfamilie an. Der 87-Jährige konnte an der Feier allerdings nicht teilnehmen, auch nicht das Ehepaar Marie-Luise und Manfred Schmidt sowie Martin Pietz, die der Gemeinschaft jeweils vier Jahrzehnte angehören. Genauso lange halten Anneliese Porzelt und Burgl Hartmann der Kolpingsfamilie die Treue. Auch eine Reihe an Neuzugängen gab es, die mit Mitgliedsbüchern, Nadeln und einem Präsent aufgenommen wurden. Neu dabei ist der einjährige Max Wicklein als jüngstes Mitglied, zweit- beziehungsweise drittjüngste Mitglieder sind nun Rabea Groß und Fritz Stöckert. Weitere Neuaufnahmen waren Günter Soja, Steffi Müller, Martin Groß, die Familien Andreas, Silke und Sophie Bauer; Harald, Carmen und Moritz Brückner sowie Thomas und Sybille Ahr.

„Ich war noch nie so stolz, in diesem Verband zu sein wie jetzt“, sagte die Referentin für entwicklungspolitische Bildungsarbeit und Kampagnen, Sigrid Stapel, die in ihrem beeindruckenden Festvortrag einen Einblick in die Arbeit von Kolping International gab. Nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ werden vom Generalsekretariat in Köln aus Entwicklungsprojekte in aller Welt unterstützt und begleitet. Schwerpunkte sind berufliche Bildung, existenzfördernde Maßnahmen, ländliche Entwicklung, Kleinkredit-Programme und der Zugang zu sauberem Trinkwasser. Finanziert wird diese Arbeit durch öffentliche Gelder und Spenden. „Der Krieg in der Ukraine hat uns direkt ins Herz getroffen. Wir zittern um unsere dortigen Kolpinggeschwister“, sagte Stapel. Die Hilfsbereitschaft innerhalb der weltweiten Kolping-Gemeinschaft mit 400 000 Mitgliedern in 60 Ländern der Erde sei unglaublich hoch. Eine ähnliche Solidarität habe man auch während der Corona-Pandemie erfahren sowie bei der Flutkatastrophe in Deutschland. Dabei habe man sogar Spenden aus Benin – einem der ärmsten Länder der Welt – erhalten.

Gerüstet für Herausforderungen

„Ihr versteht es wunderbar, Euch mit einem jungen Team sowie Altgedienten für die Herausforderungen der heutigen Zeit zu rüsten“, würdigte Bürgermeisterin Angela Hofmann das Engagement der Kolpingsfamilie. Das Leitbild eines christlich geprägten Miteinanders und Füreinanders erkenne man daran, wie deren Mitglieder auch in anderen Bereichen wie Vereinen, Kirche und Politik Verantwortung übernähmen.

Glückwünsche kamen auch vom Präses des Jubelvereins, Stadtpfarrer Thomas Teuchgräber. Landrat Klaus Löffler hatte bereits im vorangegangenen Gottesdienst gratuliert. Was die Bevölkerung im Landkreis auszeichne, sei der Zusammenhalt, mit der man Herausforderungen meistere. Zu diesen Engagierten gehörten auch die Kolpings-Mitglieder.

Umrahmt wurden Gottesdienst und Festabend von der Kolpingband unter Leitung von Elke Buckreus.