Während sich die Europäische Zentralbank weiterhin beharrlich der Realität verweigert, auf Nullzinskurs steuert und die Inflation einfach aussitzen will, steigen die Preise auf breiter Front. Wenn Energie teurer wird, kostet auch die Salatgurke im Supermarkt plötzlich viel mehr. Und wenn die Preise für Wohnungen, Häuser und Grundstücke nach oben schießen, steigen die Mieten immer schneller. Die Inflation – das Info-Institut rechnet für 2022 mit vier Prozent – hat alle Lebensbereiche erfasst. Wer bisher schon scharf rechnen musste, kommt jetzt kaum noch über die Runden. Die Billig-Billionen der Zentralbank hebeln Marktkräfte aus, treiben Aktien und Immobilien nach oben. Doch davon haben Menschen nichts, deren kleine Reserve auf dem Sparbuch liegt. Es profitieren die Reichen und Superreichen. Und der Staat. Schulden kosten keine Zinsen mehr, die Inflation frisst Verbindlichkeiten auf und mit steigenden Preisen gibt es auch noch mehr Steuereinnahmen. Doch der Deal von Politik und Notenbank gegen die Bürger wird zum Bumerang, wenn der Inflation die Löhne folgen, die Preise noch mehr steigen und schnelle, harte Zinsschritte die Wirtschaft abwürgen. Das zu lange Zögern der EZB – es wird sich noch bitter rächen.
Kommentar Ein Deal gegen die Bürger
Von Roland Töpfer 07.02.2022 - 15:12 Uhr