Kommentar Zeit fürs Tempolimit

Maximilian Busl
Ideologie oder Vernunft? Die Debatte ums Tempolimit kommt wieder in Fahrt. Foto: dpa/Thomas Frey

Die CDU schwenkt um – folgt nun eine Verkehrswende hin zur Vernunft?

 
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Vernunft statt Ideologie – welch eine Kehrtwende deutet sich da in der CDU an. Ein – zunächst zeitlich befristetes – Tempolimit scheint Teilen der Partei nicht mehr unaussprechlich. Wenn schon nicht aus Gründen der Verkehrssicherheit oder des Spritsparens, dann jetzt wenigstens wegen der Energiekrise und des Klimaschutzes. Das Motiv ist letzten Ende zweitrangig, es geht um das Ganze. Und das heißt mehr Verkehrssicherheit, weniger Tote oder Schwerverletzte auf den Autobahnen. Die Nebenwirkung – weniger CO2 und weniger Ressourcenverbrauch – kann da schon gerne in Kauf genommen werden.

Unbegrenztes Rasen auf den Autobahnen war noch nie – und ist es heute weniger den je – zeitgemäß. Und es ist kein Ausdruck von Freiheit, mit der viel zu oft tödlichen Waffe Automobil andere zu nötige, zu bedrohen oder zu schädigen. Freiheit ist immer auch die Freiheit des anderen – die Freiheit, unversehrt, entspannt und sicher am mobilen Leben teilzuhaben. Deutschland braucht schon lange ein Tempolimit auf den Autobahnen. Vielleicht schafft nun eine viel beschworene existenzielle Krise, was Argumente nicht vermochten: Die Ideologie des Rasens aus dem gesellschaftlichen Kanon zu verbannen.

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