Passender hätte die Pressekonferenz der Djokovic-Familie nicht enden können als mit einem Abbruch. Als kritische Fragen zur Corona-Infektion des Tennis-Stars auftauchten, beendete Bruder Djordje die Fragerunde – und setzt damit die Farce um die Einreise des Serben nach Australien fort. Ein unwürdiges Schauspiel lieferten dabei alle Seiten ab: nicht nur der Djokovic-Clan mit bizarren Auftritten und Aussagen, sondern auch die australischen Behörden. Die Entscheidung – aufgrund eines Formfehlers – und die klaren Worte des Richters („Was hätte dieser Mann noch mehr tun sollen?“) sind eine Blamage für die Entscheider, die Djokovic die Einreise verweigert hatten. Anscheinend ohne ausreichende gesetzliche Grundlage. Die australischen Behörden vermitteln in diesen Tagen den Eindruck, mit der Situation völlig überfordert zu sein – auch mit der Chuzpe, mit der Djokovic seine Teilnahme an den Australian Open ohne Impfschutz erzwingen will. Diese Haltung ist es, die die Angelegenheit zu einem Politikum werden lässt: Längst geht es nicht mehr um den Sport. Auf dem Spielfeld werden nun gesellschaftliche Konflikte ums Impfen oder die Migration ausgetragen. Eins ist aber bereits jetzt klar: Sieger wird es im Match zwischen Australien und Djokovic nicht geben.