Am Ende werden womöglich bis zu 4,1 Milliarden Menschen weltweit nicht nur das größte Staatsbegräbnis aller Zeiten gesehen, sondern auch mehr oder weniger stark um Queen Elizabeth II. getrauert haben. Sie werden Tränen verdrückt haben um einen Menschen, den sie nie gesehen, nie getroffen, nie gesprochen haben. Dennoch glaubten viele, sie zu kennen – zumindest ein bisschen. Sie hat uns über sieben Jahrzehnte als britische Königin begleitet, viele erlebten niemand anderen auf dem Thron. Prominente scheinen ein kleiner Teil unseres Lebens zu sein, weil wir durch den Blick durchs Schlüsselloch immer etwas aus dem Privaten erfahren. Wir nehmen Anteil an Schönem und Tragischem, an Liebevollem und Gehässigem. Das schafft emotionale Bindungen, auch und gerade zu unerreichbaren Personen.