"Dafür übernehmen wir die Verantwortung"
Die Vorstandsvorsitzende von SOS-Kinderdorf e.V., Sabina Schutter, sicherte zu, die Empfehlungen der Kommission aufzugreifen und umzusetzen. Der Bericht zeige deutlich, "dass es bei SOS-Kinderdorf seit seiner Gründung vor fast siebzig Jahren zu Unrecht, Machtmissbrauch und Grenzüberschreitungen gekommen ist".
"Wir sind zutiefst erschüttert über die Vorkommnisse und bitten alle Betroffenen aufrichtig um Entschuldigung", betonte Schutter. "Wir haben nicht immer gut genug hingehört, nicht alle Beschwerden ernst genommen und nicht angemessen reagiert. Dafür übernehmen wir die Verantwortung."
Die Aufarbeitung sei auch nicht abgeschlossen. "Wir versprechen: Wir werden jeder Meldung von Unrecht, die uns zur Kenntnis gebracht wird oder wurde, schnell und umfassend nachgehen und im Sinne der Betroffenen handeln. Denn jeder Fall ist einer zu viel", sagte sie.
Der Verein hatte die Kommission, die ihren Bericht nun vorgelegt hat, selbst eingesetzt. Ein Anlass war eine Studie, die Anfang Oktober 2021 Schlagzeilen machte, weil sie "Grenzüberschreitungen" zweier Betreuerinnen in einem Kinderdorf in Bayern nahelegte.