Herdan mahnte, im allseitigen Interesse sei es längst überfällig, mit dem Projekt endlich voranzukommen. Nicht zuletzt auch wegen des „Deutschlandtakts 2030“, mit dem die Züge deutschlandweit besser aufeinander abgestimmt und Reisezeiten deutlich gesenkt werden sollen. Davon profitiert auch der ICE-Halt am Bahnhof Coburg. „Dafür ist eine adäquate Schieneninfrastruktur Grundvoraussetzung, und es darf uns nicht passieren, dass wir die jüngst erreichten Fortschritte für unser Projekt durch langwierige Zuständigkeitsdebatten eventuell verspielen“, so der IHK-Präsident
Den Schienenlückenschluss bewertet er als ein für die zukünftige Entwicklung der Region West-Oberfranken-Südthüringen elementar wichtiges Infrastrukturprojekt. Es beschäftigt die IHK zu Coburg schon seit der Wiedervereinigung, die nunmehr 31 Jahre zurückliegt. Seit der Eröffnung der Strecke im Jahre 1858 bis zur Unterbrechung 1945 war die Eisenbahnlinie von Eisenach über Meiningen und Coburg nach Lichtenfels wesentlicher Treiber der wirtschaftlichen Entwicklung in Südthüringen und West-Oberfranken und entwickelte sich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs zu einer der wichtigsten deutschen Nebenverkehrsstrecken mit höchster regionaler, aber durchaus auch überregionaler Bedeutung.
Entsprechend schwerwiegend waren und sind die Konsequenzen der Unterbrechung dieser Schienenverbindung. Seither müsse man sich im Bahnverkehr mit erheblichen Umwegen und langen Reisezeiten und über den Straßenverkehr arrangieren, heißt es von Seiten der IHK. Auch deshalb werde dieses länderübergreifende Projekt in den Wirtschaftsräumen West-Oberfranken und Südthüringen mit seiner Realisierung künftig wieder entscheidende Wachstumsimpulse setzen und eine wesentliche Attraktivitätssteigerung des Schienenpersonennahverkehrs gegenüber dem Individualverkehr bewirken.