Die bisherige Bilanz des Einsatzes gilt jedoch als gemischt. Monusco hat zur Stabilisierung bestimmter Regionen beigetragen, dennoch bleibt die Sicherheitslage in vielen Landesteilen angespannt, bewaffnete Gruppen sind weiterhin aktiv. Viele Kongolesen werfen Monusco vor, nicht ausreichend auf die anhaltende Gewalt und die daraus folgende humanitäre Krise reagiert zu haben. Zudem gibt es Berichte über von Blauhelmen begangene Menschenrechtsverletzungen im Kongo.
Warum greifen Demonstranten nun Botschaften in Kinshasa an?
Wütende Demonstranten haben nach dem Vordringen der M23 in Goma mehrere westliche und afrikanische Botschaften in Kinshasa angegriffen. Es ist nicht das erste Mal, dass es in der Hauptstadt zu derartigen Angriffen kommt. Bereits im Vorjahr kam es zu ähnlichen gewalttätigen Protesten. Die Demonstranten werfen westlichen Regierungen vor, ihren Einfluss auf Ruanda nicht zu nutzen, um die Rebellenangriffe im Ostkongo einzudämmen.
Wie geht es den Menschen in Goma?
Die Einwohner Gomas, die nicht aus der Millionenstadt flüchten konnten, verschanzen sich seit Tagen in ihren Häusern. Strom- und Wasserversorgung sind seit dem Angriff unterbrochen, das Internet funktioniert nur sporadisch. Berichte von Plünderungen und steigender Kriminalität zirkulieren auf sozialen Medien. Seit dem Ausbruch von Tausenden Häftlingen aus einem Gefängnis am Montag hat sich die Sicherheitslage in der Stadt zusätzlich verschlechtert.
Schon vor dem Angriff durch die M23 war die humanitäre Lage in Goma und Umgebung prekär. Seit Jahren suchen Hunderttausende Vertriebene aus umkämpften Gebieten in der Provinzhauptstadt Zuflucht. Die Flüchtlingslager sind überfüllt. Der Zugang zu Lebensmitteln, Wasser oder medizinischer Versorgung galt bereits vor der aktuellen Krise als äußerst kritisch.