Jedes zehnte Unternehmen hat Probleme
Der Informationsdienstleisters Crif berichtete Ende November von knapp 310.000 Unternehmen in Deutschland, die mit finanziellen Problemen zu kämpfen haben. Das sei jedes zehnte der knapp drei Millionen Unternehmen, deren Kreditwürdigkeit und Finanzkraft Crif unter die Lupe genommen habe. "Die Anzahl der finanzschwachen Unternehmen hat auf einem hohen Niveau noch einmal zugelegt", ordnete Crif-Geschäftsführer Frank Schlein ein.
Einer aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts zufolge erwartet die große Mehrheit der Unternehmen in Deutschland im kommenden Jahr keine Verbesserung ihrer geschäftlichen Lage. Gut 56 Prozent gehen von einer unveränderten Situation aus, mehr als 31 Prozent erwarten eine Verschlechterung. Die Optimisten, die bessere Geschäfte erwarten, sind demnach mit 12,6 Prozent in der Minderheit.
Keine Branche blickt laut Ifo wirklich optimistisch auf 2025. Besonders pessimistisch ist demnach die von Auftragsmangel geplagte Baubranche, auch im Einzelhandel und in der Industrie ist der Ausblick mau. Das Fazit von Ifo-Umfrageleiter Klaus Wohlrabe: "Vor dem Hintergrund, dass die Wirtschaft 2024 schon schlecht gelaufen ist, sind diese Zahlen bedenklich."
Seit Monaten steigende Pleitezahlen
Seit Monaten steigt die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland deutlich. Mit Ausnahme des Juni 2024 lag die Zuwachsrate bei den Insolvenzanmeldungen seit Juni 2023 im zweistelligen Bereich, wie aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht.
Auch bei den Verbraucherinsolvenzen zeigt der Trend nach oben. Gestiegene Verbraucherpreise und höhere Kreditzinsen belasten die privaten Haushalte, zudem stehen Zehntausende Jobs auf der Kippe. Im zu Ende gehenden Jahr wird sich die Zahl der Verbraucherinsolvenzen Creditreform zufolge um 8,5 Prozent auf gut 72.000 Verfahren erhöhen.