In Nestlé-Weizenbrei für Babys ab sechs Monaten sei in Deutschland und Großbritannien kein Zuckerzusatz gefunden worden, heißt es in der Analyse, in den gleichen Produkten in Südafrika seien 4 Gramm, in Äthiopien mehr als 5 Gramm und in Thailand 6 Gramm gefunden worden.
Nestlé: Sortiment mit und ohne Zuckerzusatz in verschiedenen Märkten
Dazu erklärte Nestlé: "Unser Sortiment an Säuglings- und Kleinkind-Getreideprodukten in Europa enthält Varianten mit und ohne zugesetzten Zucker. Gleiches gilt für mehrere Märkte in Asien, Lateinamerika und Nordamerika." Und weiter: "Wir entwickeln und reformulieren unsere Getreideprodukte für Säuglinge weiter, um den Gehalt an zugesetzten Zuckern weiter zu reduzieren, ohne Kompromisse bei Qualität, Sicherheit und Geschmack einzugehen."
Ernährungsexperten argumentieren, wenn Kinder früh an den Zuckergeschmack gewöhnt werden, greifen sie meist auch später vermehrt zu zuckerhaltigen Produkten. Das könne zu Fettleibigkeit führen oder Krankheiten wie Diabetes begünstigen. Nestlé war in den 70er Jahren schon in der Kritik, weil es in Entwicklungsländern für Babymilchpulver warb. Viele Mütter dachten, dies sei gesünder als ihre eigene Muttermilch. Weil vielerorts kein sauberes Wasser zur Verfügung stand, brachte es Babys aber in Gefahr. Seit langem betont das Unternehmen aber: "Wir unterstützen die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), für die ersten sechs Lebensmonate eines Babys ausschließlich zu stillen."