Kontrollen Bad Rodach: Bereitschaftspolizei sorgt für Aufsehen

Norbert Klüglein
Bereitschaftspolizei war am Montag in Bad Rodach und anderen Orten des Landkreises eingesetzt. Es war nur ein Training. Foto: dpa/Arne Dedert

Am Montag kommt es in Bad Rodach und anderen Orten des Landkreises zu Polizeikontrollen. Es geht aber nicht um Verbrecherjagd, sondern um Praxistraining für junge Polizisten.

 
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Bad Rodach - Das hatte man in Bad Rodach schon lange nicht mehr gesehen: Am Montagnachmittag gibt es plötzlich eine ganze Menge Polizei in der Thermalbad-Stadt. Die Beamten kontrollieren Autos, lassen sich Ausweise zeigen und beanstanden auch mal den einen oder anderen, der es mit der Mund-Nasen-Bedeckung nicht so ernst nimmt.

Schnell schießen Spekulationen ins Kraut: Ist Bad Rodach plötzlich Corona-Hotspot und muss abgeriegelt werden? Oder sucht die Polizei einen Verbrecher, der hinter den beschaulichen Fassaden Unterschlupf gesucht hat? „Das trifft alles nicht zu“, sagt Uwe Schmidt, Hauptamtsleiter der Stadt Bad Rodach auf Anfrage der Neuen Presse. „Es waren Kräfte der Bayerischen Bereitschaftspolizei, die Routinekontrollen geübt haben.“ Die Stadtverwaltung hatte die Polizistinnen und Polizisten weder angefordert, noch war man vor dem Einsatz informiert worden, versichert Schmidt.

Vielmehr ist es wohl so, dass die Beamten der Bereitschaftspolizei im Moment nicht so oft angefordert werden, weil viele Ereignisse, bei denen sie üblicherweise präsent sind, aufgrund der Corona-Pandemie einfach nicht stattfinden. Regelmäßige Einsatzgebiete sind beispielsweise der Bundesliga-Fußball oder Demonstrationen, bei denen mit Ausschreitungen zu rechnen ist. Auch Razzien, die Suche nach Vermissten oder die groß angelegte Fahndung nach Straftätern gehört zu den klassischen Aufgaben von Bereitschaftspolizisten.

„Aufgrund der Beschränkungen im öffentlichen Leben gibt es für die Kräfte wohl nicht mehr so viel zu tun“, erklärt Uwe Schmidt. Da die Beamtinnen und Beamten, die üblicherweise ihre Ausbildungszeit bei der Bereitschaftspolizei verbringen, Praxiserfahrung benötigen, könnten sie von den einzelnen Polizeiinspektionen anfordern und in den Regionen einsetzen. Das war offenbar am Montag der Fall, wo sich Kräfte aus Nürnberg im Bereich der PI Coburg aufhielten. Von Seiten der Polizeiinspektion Coburg hieß es dazu, dass sich die Bereitschaftspolizisten ohne konkreten Auftrag im Landkreis befanden. Wohl auch „um das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung zu stärken.“

Laut dem Bad Rodacher Hauptamtsleiter wären die Uniformierten nicht nur in der Badstadt zum Einsatz gekommen, sondern auch in anderen Gemeinden des Landkreises – etwa im Itzgrund. „Hier wie dort wurden Kontrollen durchgeführt, ohne dass ein konkretes Ziel verfolgt wurde.“ Schmidt geht davon aus, dass sich solche Einsätze wiederholen könnten.

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