Konzert in Eyrichshof Irischer Speed-Folk trifft auf schwäbischen Humor

Fiddler’s Green aus Erlangen teilt sich die Bühne von Schloss Eyrichshof mit dem Lumpenpack. Was die Bands davon halten, erzählen sie im Interview.

Im Vorfeld des Doppelkonzerts am Donnerstag, 31. Juli, ab 20 Uhr standen Vertreter beider Bands für ein Interview zur Verfügung. Foto: Jasmin Seidel/Marvin Ruppert

Zwei Doppel-Konzerte bilden – neben Weltstars wie Gianna Nannini und Samu Haber – die Besonderheit beim Rösler Open Air 2025. Den Auftakt dabei machen am Donnerstag, 31. Juli, ab 20 Uhr zwei Bands mit unterschiedlichen Ausrichtungen: die Folk-Rocker „Fiddler‘s Green“ aus Erlangen sowie „Das Lumpenpack“, die in Stuttgart beheimatet sind und der Poetry Slam-Szene stammen und durch humorvolle Texte auffallen.Aber was halten die Bands eigentlich von der Idee eines Doppelkonzerts? Das erzählten sie Ralf Kestel vom Veranstaltungsservice Bamberg im Interview.

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Schwaben treffen auf Franken – und das in einem Schloss. Geht es dabei friedlich zu?

Fiddler‘s Green: Die Formulierung der Frage legt ja nahe, dass wir als Franken ein Problem mit Schwaben haben könnten, lediglich aufgrund der Tatsache, dass wir Franken und unsere Kollegen Schwaben sind. Aber nicht doch! Nee, nee, wir sind immer neugierig, neue Musiker kennenzulernen - noch dazu in diesem geschmackvollen Ambiente. Das wird friedvoll.

Das Lumpenpack: Das hoffen wir für uns und alle Besucher:innen auch. Da sich unser gelebter Lokalpatriotismus allerdings in Grenzen hält, sind wir guter Dinge.

Habt Ihr Euch schon über die Location Schoss Eyrichshof informiert?

Fiddler‘s Green: Ich habe, wie man’s so macht, alles Mögliche um das Schloss herum ergoogelt. Sehr geschmackvoller Rahmen für ein Konzert! Und sind ja doch einige klangvolle Namen in der Konzertreihe dabei, da freuen wir uns erst recht, dabei zu sein. Ich habe vorhin die Website aufgerufen, dort sieht man ein Bild über die Stuhlreihen hinweg auf die Bühne vor der wunderbaren Schlosskulisse. Stuhlreihen! Also wenn’s eine Sitzveranstaltung ist, wird’s besonders spannend ... (Anm. d. Red.: Es wird Stehplätze geben)

Das Lumpenpack: Wir sind intern schon lang davon überzeugt, dass wir viel häufiger vor Schlössern spielen sollten. Die Kulisse lenkt von den äußerlichen Unzulänglichkeiten ab, die wir mitbringen. Architektonisch haben sie das schon gut gemacht.

Was dürfen die Besucher von Eurem Gig erwarten?

Fiddler‘s Green: Wir präsentieren zum einen unser aktuelles Studioalbum „The Green Machine“, spielen aber natürlich auch die Songs, die über die Jahre immer wieder gewünscht werden, eine Ballade für eine lauschige Sommernacht wird dabei sein, und natürlich auch der eine oder andere irische Klassiker; alles in allem wird’s jedenfalls ziemlich flott und unterhaltsam (hoffentlich) zugehen (säße man, säße man vielleicht nicht den ganzen Abend über), so wie wir unsere Marke Irish Independent Speedfolk über die Jahre geprägt haben.

Das Lumpenpack: Wir sind keine Fans von großen Gesten. Der Plan sieht aktuell vor, dass wir auf weißen Rössern durch ein Spalier aus gekreuzten Schwertern in den Schlosshof einreiten. Durch den Nachhall der spielenden Fanfaren arbeiten sich dann unsere elektrischen Gitarren, die humoristischen Texte und gute Energie.

Kennt Ihr die Band, die mit Euch die Bühne teilt, habt Ihr gar schon miteinander einen Abend bestritten?

Fiddler‘s Green: Nein, bisher sind wir noch nicht aufeinandergetroffen. Unser Schlagzeuger jedenfalls ist vom Lumpenpack angetan, er hat sie schon mal live gehört.

Das Lumpenpack: Getroffen haben wir uns bisher noch nie, aber Fiddler’s Green ist uns natürlich ein Begriff. Wir freuen uns, sie kennenzulernen, denn Bands mit einer langen Historie haben die besten Geschichten zu erzählen!

Bringt es besondere Anforderungen mit sich, wenn man sich den Abend mit einer zweiten Band teilt?

Fiddler‘s Green: Ein reibungsloser Umbau zwischen den Bands ist natürlich immer wichtig, aber wir haben eine sehr erfahrene, langjährige Crew, auf die wir uns total verlassen können und die jeglichen technischen Stress von uns fernhält. Also besondere Anforderungen eher nicht, im Gegenteil. Ich freu‘ mich immer sehr, am selben Abend nicht nur ein Konzert zu geben, sondern auch eins anschauen zu dürfen.

Das Lumpenpack: Da wir uns auf einem Schloss befinden werden, haben wir keine Sorge, dass sich die räumliche Situation durch ein Mehr an Menschen auf und neben der Bühne erschöpfen könnte. Am spannendsten wird zu sehen, wie sich die Fangemeinden miteinander verbinden lassen. Dieser Art von Herausforderung stellen wir uns gern.