Kooperation Aus drei mach eins

Heike Schülein
Die Bürgermeister (von links) Peter Klinger, Karin Ritter und Frank Jakob freuen sich mit dem Bauhofteam über die neue Gemeinsamkeit. Foto: Heike Schülein

Teuschnitz, Tschirn und Reichenbach arbeiten jetzt auch im Bauhofbereich zusammen.

 
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Seit über 40 Jahren arbeiten Teuschnitz, Tschirn und Reichenbach als Verwaltungsgemeinschaft (VG) eng zusammen. Seit 1. Januar machen auch die Bauhöfe gemeinsame Sache. Bei einem Ortstermin legten die Bürgermeister Frank Jakob, Peter Klinger und Karin Ritter die Gründe für den Zusammenschluss dar und informierten über organisatorische Veränderungen.

Durch den gemeinsamen Bauhof könne man Kräfte bündeln, Urlaubs- oder Krankheitsphasen leichter überbrücken, Fremdvergaben reduzieren und somit Kosten einsparen, betonten sie. Auch könnten die vom Gesetzgeber geforderten Arbeitsschutz- und Sicherheitsbestimmungen für die Bauhofmitarbeiter gewährleistet sowie Unfallverhütungsvorschriften eingehalten werden.

Synergieeffekte

„Ich freue mich sehr, dass wir den gemeinsamen Bauhof zum 1. Januar dieses Jahres etablieren konnten“, erklärte der Teuschnitzer Bürgermeister Frank Jakob. Davon verspreche man sich viele Synergieeffekte. Ein wichtiger Aspekt sei die Arbeitssicherheit, die so komplex und aufwendig sei, dass ganz kleine Einheiten sie gar nicht mehr regelkonform abdecken könnten. „Das ist kein Zuckerschlecken“, verdeutlichte der VG-Vorsitzende. Ein weiterer Grund für den Zusammenlegung sei die Effektivität. Teure Maschinen müssten nicht doppelt oder dreifach vorgehalten und für viel Geld gewartet werden. Manche Anschaffungen rentierten sich auch nicht für nur eine Kommune. Es sei besser, die Kosten dafür auf drei Orte zu verteilen.

Im Bereich der Aufgaben- und Arbeitsverteilung habe man einige organisatorische Änderungen vorgenommen. Ein Auftragsverwaltungssystem, das im Sinne einer interkommunalen Zusammenarbeit gefördert werden könnte, sei bereits bestellt. Dabei gehe es um die innerbetriebliche Dokumentation, für welche Kommune welche Arbeiten geleistet werden, damit diese ordentlich verrechnet werden. Momentan behelfe man sich noch mit einem Verteiler an den Bauhof beziehungsweise die städtischen Einrichtungen. Damit alle drei Bürgermeister immer auf dem aktuellen Stand sind, werde am Freitag ein Arbeitsplan für die darauffolgende Woche geschrieben.

Neuland

Jakobs Worten schlossen sich Tschirns Bürgermeister Peter Klinger sowie Reichenbachs Rathauschefin Karin Ritter an. „Wir haben wohl einen Zwei-Mann-Bauhof. Aber wenn einer aufgrund Krankheit oder Urlaub ausfällt, kämpfen wir hinten und vorne“, verdeutlichte Klinger. Gleiches gelte, wenn größere Arbeiten wie Bäume-Schneiden, ein Wasserrohrbruch oder Asphaltierungsarbeiten anstünden. Zwei Kräfte seien oftmals nicht leistungsfähig genug, um dies abarbeiten zu können. Nun könnten solche dringenden Arbeiten wesentlich schneller erledigt werden. „Wenn etwas am Anfang nicht gleich auf Anhieb funktioniert, soll nicht rumgemosert, sondern offen darüber gesprochen werden“, appellierte indes Karin Ritter an die Betroffenen. Es werde eine Zeit dauern, bis sich alles eingespielt habe; betrete man mit der Neuorganisation doch ein Stück Neuland.

Alle Mitarbeiter bleiben

Reichenbach hatte bislang keinen eigenen Bauhof. Hier wurden die Arbeiten vorwiegend von 450-Euro-Kräften erledigt, an denen ebenfalls festgehalten wird.

„Wir werden unser Bestes geben“, versicherte Bauhofleiter Christian Müller. Er zeichnet für den klassischen Bauhofbereich verantwortlich, während der technische Leiter Simon Schnappauf für die städtischen Einrichtungen wie Wasser und Kanal zuständig ist. Klärwärter ist Andreas Funk; Wasserwart Felix Wich. Alle bislang beschäftigten Bauhofmitarbeiter bleiben angestellt. Beide Bauhofstandorte in Teuschnitz und Tschirn bleiben erhalten.

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