Was tun Unis, um unethische Kooperationen auszuschließen? Viele deutsche Hochschulen verweisen laut Correctiv auf interne Risiko-Checks und Richtlinien wie die der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG). Die Max-Planck-Gesellschaft hat etwa eine Kommission für Ethik sicherheitsrelevanter Forschung eingerichtet, an die sich Forscherinnen und Forscher wenden können. Die Uni Stuttgart, die laut Correctiv mit der NUDT an einer Verschlüsselungstechnik arbeitete, schließt eine Dual-Use-Nutzung aus.
Wie schätzen Beobachter das Ganze ein? Sicherheitsbehörden warnen laut verschiedenen Berichten schon länger vor dem Interesse Chinas an westlicher Technologie. Der Bundesverfassungsschutz warnt auf seiner Homepage, dass sich deutsche Forscher nicht aller Gefahren bewusst seien – oder diese vorsätzlich ignorierten. Darüber hinaus gibt es aus der Wissenschaft immer wieder Stimmen, die für ein stärkeres Bewusstsein für die Risiken der Zusammenarbeit mit der Volksrepublik eintreten.
Welche Länder am intensivsten kooperieren
Spitzenreiter
Das Recherchekollektiv hat europaweit 2994 wissenschaftliche Arbeiten identifiziert, bei denen europäische Hochschulen und militärische Hochschulen aus China beteiligt waren. Die meisten der Forschungsarbeiten entfallen mit 1389 auf Großbritannien. Deutschland liegt mit 349 Publikationen auf Rang zwei, vor den Niederlanden (288) und Schweden (230).
Tendenz
In den vergangenen zehn Jahren habe die Zahl der Kooperationen mit chinesischen Militär-Forschungseinrichtungen zugenommen, berichtet die niederländische Investigativplattform Follow the Money, welche die Recherchen geleitet hat.