Kreis Haßberge Arbeitsmarkt zeigt sich robust

Laut der Arbeitsagentur Schweinfurt im jüngsten Arbeitsmarktbericht hat die Arbeitslosigkeit in der Region von Januar auf Februar abgenommen. Langzeitarbeitslose jedoch haben kaum Chancen, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Kreis Haßberge - Die Arbeitslosigkeit hat sich im Landkreis Haßberge von Januar auf Februar um 31 auf 1758 Personen verringert. Das waren 246 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Februar 3,5 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 3,0 Prozent. Dabei meldeten sich 320 Personen neu oder erneut arbeitslos, 117 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 350 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 834 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 164 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 666 Abmeldungen von Arbeitslosen. Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Februar um 13 Stellen auf 650 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es im Landkreis Haßberge 44 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Februar 162 neue Arbeitsstellen, 50 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 249 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 76.

Der zweite Lockdown wirkte sich laut Pressemeldung der Agentur für Arbeit Schweinfurt im Februar nicht negativ auf die Arbeitslosenzahlen in der gesamten Region Main- Rhön aus. Im Berichtsmonat waren demzufolge 9370 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 130 Personen oder 1,4 Prozent weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank von 3,8 Prozent im Januar auf 3,7 Prozent. Dies entsprach einem jahreszeitlich bedingten üblichen Rückgang von 0,1 Prozentpunkten.

Letztmalig war die Arbeitslosenquote in einem Februar, im Jahr 2017 mit 3,8 Prozent (9207 arbeitslosen Personen), höher. Insbesondere die Personengruppe der arbeitslos gemeldeten Männer, welche oftmals in den Außenberufen beschäftigt sind, sank um 117 Personen (minus 2,2 Prozent) auf 5282. „Die Arbeitsaufnahmen waren insbesondere in den saisonal geprägten Branchen wie dem Garten- und Landschaftsbau zu beobachten. Aufgrund der noch bestehenden Pandemie-Einschränkungen im Hotel- und Gaststättengewerbe wurden in dieser Branche die für die Jahreszeit üblichen sogenannten „Wiedereinstellungen“ noch nicht realisiert“, erläutert Thomas Stelzer, der Leiter der Agentur für Arbeit Schweinfurt.

Von der Arbeitslosigkeit im Februar waren die Kunden von der Arbeitsagentur und der Jobcenter unterschiedlich betroffen. In der Agentur für Arbeit Schweinfurt (im Bereich der Arbeitslosenversicherung) waren 5853 Menschen arbeitslos. Damit wurde ein Rückgang von 207 Personen (minus 3,4 Prozent) verzeichnet. In den Jobcentern (umgangssprachlich Hartz IV) waren 3517 Personen arbeitslos. Dies entsprach einem Zugang von 77 Personen (plus 2,2 Prozent) im Vergleich zum Vormonat. „Der seit November andauernde Winter-Lockdown bewirkt eine erneute Zunahme der Kurzarbeit auf dem regionalen Arbeitsmarkt. Solange der Lockdown anhält, bleibt die Arbeitsmarktentwicklung gespalten. Im Schwerpunkt ist das Dienstleistungsgewerbe, mit den Tourismus-, Unterhaltungs- sowie die Hotel- und Gaststätten-Branchen, durch die Pandemie stark beeinträchtigt. Wogegen sich die ansässige Industrie weiterhin robust zeigt“, teilt Stelzer mit.

Auffällig war laut Stelzer, dass in Folge der Krise vor allem gering qualifizierte Arbeitslose Schwierigkeiten haben, zeitnah neue Arbeit zu finden. Aus diesem Grund war auch die Zahl der 2488 langzeitarbeitslosen Menschen (Personen, die ein Jahr und länger arbeitslos gemeldet sind) im Vergleich zum Vorjahr um 693 Personen (plus 38,6 Prozent) angestiegen. „Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass Arbeitnehmer, die in der aktuellen Zeit arbeitslos werden, es immer schwerer haben wieder in Beschäftigung zu kommen. Ursachen hierfür sind im Wesentlichen, dass viele Betriebe sich in Kurzarbeit befinden, die Einschränkungen durch die Pandemie und die strukturellen Veränderungen, besonders in der Fertigung. Aus diesen Gründen ist für den Einzelnen das Risiko langzeitarbeitslos zu werden deutlich gestiegen“, berichtet Stelzer. red

Autor

Bilder