Haßberge Mit dem Test zum Tagesticket

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Mit einem umfangreichen Testkonzept hat die Stadt Tübingen in Baden-Württemberg dem Corona-Virus den Kampf angesagt. Mit sogenannten „Tagestickets“ um den Arm sind für negativ getestete Personen weitreichende Öffnungen möglich. Der Kreis Haßberge strebt als ganze Region ein eben solches Modell an: den „Haßberge-Weg“. Foto: picture alliance/dpa/Christoph Schmidt

Der Landkreis Haßberge bewirbt sich als Modellkommune nach dem Vorbild von Tübingen. Grundlage ist ein breit gefächertes Netz an Testmöglichkeiten im Kreis.

 
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Kreis Haßberge - Der Landkreis Haßberge bewirbt sich bei der Bayerischen Staatsregierung Modellkommune für das Projekt „Öffnen mit Sicherheit“ zu werden. Das teilt das Landratsamt in Haßfurt am Donnerstag in einer Pressemeldung mit. Genanntes Experiment wird aktuell in Tübingen erprobt und ermöglicht mit einem negativen Corona-Test und einem damit verbundenen „Tagesticket“ den Besuch von Gastronomie, Geschäften und auch Kultureinrichtungen.

„Wir haben bereits ein breit gefächertes Netz an Testmöglichkeiten für alle Bürgerinnen und Bürger aufgebaut. Wir als Landkreis stehen mit unseren 26 Kommunen in den Startlöchern und sind bereit, mit Mut und Kreativität gegen die Auswirkungen der Pandemie anzukämpfen“, so Landrat Wilhelm Schneider. Eine Erweiterung und Ausbau der Schnelltestzentren sei kein Problem. Alle Städte, Märkte und Gemeinden haben sich kooperativ gezeigt und unterstützen den Landkreis beim Aufbau der notwendigen Infrastruktur. „Wir könnten mit dem ,Haßberge-Weg´ sofort als Modellregion starten“, so Schneider.

Schon seit Dezember mehr Tests als vorgeschrieben

Der Landkreis Haßberge betreibt bereits seit Dezember vergangenen Jahres ein umfangreiches Testkonzept, das weit über das bayerische Testkonzept hinausgeht. So werden seit Dezember zusätzlich zum bayerischen Testkonzept Schnelltestzentren für die Pflege- und Behinderteneinrichtungen und deren Besucher angeboten. Dieses Schnelltestangebot wurde laufend weiter ausgebaut. Seit 8. März werden in den Schnelltestzentren an fünf Standorten im Landkreis (Ebern, Eltmann, Haßfurt, Hofheim und Maroldsweisach) Testungen für alle Bürger durchgeführt. „Diese sind gleichmäßig über unseren Flächenlandkreis verteilt und werden sehr gut von unseren Bürgerinnen und Bürgern angenommen“, sagt der Landrat.

Parallel wird das bayerische Testzentrum in Wonfurt betrieben. „Auch hier war der Landkreis Haßberge im Frühjahr 2020 einer der ersten Landkreise, die zusammen mit der KVB und den Hilfsorganisationen ein durch das Landratsamt organisiertes zentrales Testzentrum einrichten konnten“, heißt es aus dem Landratsamt.

„Das Tübinger Modell könnte ad hoc umgesetzt werden“, ist Landrat Wilhelm Schneider überzeugt. Die Testkapazitäten und Organisationsstrukturen seien aufgrund der bereits eingerichteten Schnelltestzentren bereits vorhanden.

Kommunen und Landkreis kooperieren vorbildlich

Aktuell hat der Landkreis Haßberge für seine 84 000 Bürger eine Testkapazität von täglich über 500 PCR-Tests am bayerischen Testzentrum in Wonfurt und über 2000 PoC Tests in den Schnelltestzentren. Parallel dazu bieten die Kommunen durch dezentrale Testangebote für ihre Bürgerinnen und Bürger ihre Unterstützung an. „Unser Testkonzept wird von unseren Kommunen und Hilfsorganisationen dabei aktiv begleitet und unterstützt; z.B. dadurch, dass Räumlichkeiten in Turnhallen, Stadthallen usw. zur Verfügung gestellt werden“, so der Landrat dankbar. Das in der Fläche angebotene Testangebot wird bereits jetzt sehr gut von der Bevölkerung angenommen und könnte kurzfristig flexibel dem Bedarf angepasst und erweitert werden.

„Wir bieten schon jetzt vielen Bürgerinnen und Bürgern ein tägliches Testangebot und haben damit die Grundvoraussetzungen ähnlich wie in Tübingen. Wir möchten mit unserem ,Haßberge-Modell’ ein Beispiel setzen und mit unserer Teststrategie einen Schritt in Richtung Normalität gehen“, so Landrat Wilhelm Schneider.

Antigen-Schnelltests ab sofort weniger unangenehm

Wie das Gesundheitsamt am Donnerstag ebenfalls bekannt gibt, gibt es künftig bei der Durchführung der kostenlosen Antigen-Schnelltests in den fünf Schnelltestzentren in Ebern, Hofheim, Zeil, Eltmann und Maroldsweisach eine Erleichterung für die Bürger: Die neuen Abstriche können ab sofort auch im vorderen Teil der Nase durchgeführt werden. Das bedeutet dass der Tupfer nur noch zwei bis vier Zentimeter in die Nase eingeführt werden muss. Mit dem flachen Nasenabstrich können ab sofort auch Kinder und kleine Kinder in den Schnelltestzentren getestet werden.

Gegenüber einem PCR-Test (wie er beispielsweise im Testzentrum Wonfurt angewendet wird), hat der Schnelltest den Vorteil, dass der Testwillige bereits nach 15 bis 20 Minuten Gewissheit über eine mögliche Corona-Infektion hat. Bei einem PCR-Test bekommt der Testwillige das Ergebnis in der Regel am Folgetag, auf jeden Fall aber innerhalb von 48 Stunden.

Schnelltests auch über die Feiertage empfohlen

Auch über die Osterfeiertage werden Antigen-Schnelltests an fünf Standorten im Landkreis (Ebern, Eltmann, Haßfurt, Hofheim und Maroldsweisach) für alle angeboten:

Gründonnerstag, 1. April: 13 bis 18 Uhr: Haßfurt, Vhs-Volkshochschule, Stadthalle Eltmann und Grundschule Maroldsweisach (letzter Einlass 17.45 Uhr).

Karfreitag, 2. April: 9 bis 12 Uhr Turnhalle Grundschule Ebern und VHS-Volkshochschule Haßfurt (letzter Einlass 11.45 Uhr).

Ostersonntag, 4. April, 9 bis 12 Uhr Turnhalle Grundschule Ebern und VHS-Volkshochschule Haßfurt (letzter Einlass 11.45 Uhr).

Dienstag, 6. April, 13 bis 18 Uhr Haßfurt, Vhs-Volkshochschule, Stadthalle Eltmann und Grundschule Maroldsweisach (letzter Einlass 17.45 Uhr).

Wer einen PoC-Antigen-Test in einem Schnelltestzentrum durchführen lassen möchte, wird gebeten, dementsprechend eine zusätzliche Wartezeit von 15 bis 20 Minuten für die Testauswertung einzuplanen. Eine Anmeldung ist dagegen nicht notwendig.

„Die Schnelltest sind eine gute Methode, um festzustellen, ob im Moment des Abstrichs eine Infektion vorliegt oder nicht“, heißt es aus dem Gesundheitsamt. Ein negatives Schnelltest-Ergebnis entbinde aber nicht von der Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln: „ Sollte der Schnelltest ein positives Ergebnis zeigen, ist immer ein aussagekräftigerer PCR-Test zur Bestätigung notwendig.“ tnk

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