Der erste Kurs der generalistischen Pflegeausbildung ist im Landkreis Haßberge Anfang September 2020 mit rund 50 Auszubildenden gestartet - verteilt auf die Kranken- und die Altenpflegeschule. Am 1. April 2021 beginnt der nächste Kurs der Berufsfachschule für Pflege des Zweckverbands in Haßfurt, hier gibt es derzeit noch freie Plätze.
Zudem beginnen Anfang September 2021 jeweils die nächsten Kurse in der Altenpflegeschule in Hofheim sowie der Berufsfachschule für Pflege des Zweckverbandes in Haßfurt. „Ich bin stolz, dass wir in unserem Landkreis so viele engagierte Schul- und Einrichtungsleitungen haben, sodass auch die Umstellung auf das neue Ausbildungskonzept wie erhofft reibungslos erfolgt ist“, freut sich Landrat Wilhelm Schneider. „Unabhängig davon ist uns aber die Bedeutung der pflegerischen Versorgung in den Haßbergen schon lange bewusst. Daher haben wir uns bereits früh dazu entschlossen, einen Pflegestützpunkt zu etablieren. Dieser ist Anlaufstelle für alle Bürgerinnen und Bürger rund um ihre Fragen zu verschiedenen Pflegethemen. Neben dessen Hauptaufgabe der Pflegeberatung, konnte aber darüber hinaus mit verschiedenen anderen Beteiligten eine wertvolle Imagekampagne ins Leben gerufen werden“, führt Landrat Schneider weiter aus. Mit der Imagekampagne ist das Projekt „Pflege on Tour“ gemeint. Bei „Pflege on Tour“ besuchen Schülerinnen und Schüler im Klassenverbund, gemeinsam mit einer Lehrkraft, eine Einrichtung der stationären Pflege. Vor Ort erfahren sie Hintergründe und Details zur täglichen Arbeit.
Ziel dieser Zusammenführung ist es, bei den Schülern mögliche Vorurteile abzubauen und die Neugier auf den Pflegeberuf zu wecken. Gerade jungen Menschen mit sozialer Ader kann „Pflege on tour“ einen Anreiz verschaffen, den Pflegebereich als eine Berufsoption zu sehen, ist der Landrat überzeugt.
„Vor allem bei den Verdienst- und Weiterbildungsmöglichkeiten herrschen häufig falsche Annahmen“, erklärt Kathrin Glaubrecht, Leiterin des Pflegestützpunktes des Landkreises Haßberge. „So staffelt sich beispielsweise der Verdienst laut TVöD im Zuge der Ausbildung von rund 1.150 Euro im ersten Lehrjahr bis 1.300 Euro im dritten Lehrjahr. Das ist ein beachtliches Einstiegsgehalt im Vergleich zu anderen Berufen. Aber auch in Sachen Weiterbildung und Karriere habe das Pflegefach einiges zu bieten. Allein neun verschiedene Fachweiterbildungen sowie vier verschiedene Studienschwerpunkte gibt es derzeit. Selbst ein Aufstieg von der Pflegefachkraft bis hin zur Einrichtungsleitung mit akademischen Abschluss ist daher ein realistisches Szenario“, führt Glaubrecht weiter aus. Unabhängig von all den Änderungen am Ausbildungsrahmen sei die Pflege vor allem eines: menschlich und zukunftsorientiert. Dies zeige auch ganz aktuell die Corona-Pandemie.