Kremnitztal Einer der schönsten Radwege der Region

Heike Schülein
Große Freude herrschte bei der offiziellen Verkehrsfreigabe des Radwegs (von links): Matthias Schrepfermann (Wasserwirtschaftsamt Kronach), Landrat Klaus Löffler, Bürgermeisterin Susanne Grebner und Uwe Zeuschel (Regierung von Oberfranken) durchschnitten das symbolische Absperrband. Foto: /Heike Schülein

Pedalritter und Wanderer können seit einem Jahr gefahrlos das Kremnitztal erkunden. Nun wurde die Traumroute auch offiziell eröffnet.

 
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Gifting - Herrliche Fahrradtouren durchs Kremnitztal inmitten idyllischer Natur: Seit seiner Fertigstellung Ende November 2020 wird der Geh- und Radweg an der KC 3 zwischen der Einmündung der Staatsstraße 2200 und Gifting von zahlreichen Fahrradfahrern sowie Wanderern begeistert genutzt. Die Freude über das gute Gelingen der Gemeinschaftsmaßnahme des Landkreises Kronach und der Gemeinde Wilhelmsthal stand auch den Verantwortlichen bei der nunmehrigen offiziellen Verkehrsfreigabe ins Gesicht geschrieben.

„Ein schöner Anlass führt uns heute zusammen“, meinte ein sichtlich zufriedener Landrat Klaus Löffler. Nach langen, mitunter schwierigen Verhandlungen hatte er Anfang 2019 zu einem Abstimmungsgespräch mit allen Beteiligten eingeladen und damit die Realisierung des rund 1,9 Millionen Euro teuren Projektes maßgeblich vorangetrieben. Gemeinsam diskutierte man, wie man diesen Gordischen Knoten durchschlagen und einen Lückenschluss vom Rennsteig bis zum Main realisieren könne. Das Ergebnis sei ein Weg, der von den Planern attraktiv in seine Umgebung eingebettet wurde – aber allen voran Fußgängern und Fahrradfahrern und großes Maß an Sicherheit bietet. „Nicht zuletzt haben wir mit dem neuen Weg eine weitere Lücke im Radwegenetz geschlossen. Darauf können wir stolz sein“, verdeutlichte er. Dementsprechend dankbar ist er rückblickend insbesondere den Grundstückseigentümern, dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, dem Wasserwirtschaftsamt, der Unteren Naturschutzbehörde als Träger der öffentlichen Belange, der Regierung von Oberfranken sowie dem Freistaat Bayern, dieses wichtige Projekt unterstützt zu haben. Großer Dank gebühre vor allem Bürgermeisterin Susanne Grebner und der Giftinger Bevölkerung, die in ihren Bemühungen nicht lockergelassen hätten.

Langer Kampf

Auch die Bürgermeisterin sprach von einem besonderen Projekt, um dessen Verwirklichung man lange gekämpft habe. „Ich hatte es schon fast aufgegeben“, räumte sie ein. Entstanden sei in einer Bauzeit von rund fünf Monaten einer der schönsten Radwege im Landkreis.

Der Weg erstreckt sich über eine Länge von rund drei Kilometern, einschließlich barrierefreier Querungshilfe der Staatsstraße und hat im überwiegenden Teil eine Breite von 2,5 Metern. Bestandteil des Weges sind zudem zwei Brücken über die Kremnitz mit Spannweiten von 14 beziehungsweise 18 Metern. Höhepunkt des Weges ist aber sicherlich ein 78 Meter langer Steg entlang und teilweise auch über die Kremnitz im Bereich der Felsmühle. Die Arbeiten und Planungen wurden überwiegend von Firmen und Ingenieurbüros aus der Region übernommen.

Bezuschusst wird das Projekt mit 1,18 Millionen Euro und somit 80 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Die nicht zuwendungsfähigen Mehrkosten von 25 000 Euro trägt die Gemeinde Wilhelmsthal.

Dringend notwendig

„Der Bau des Geh- und Radwegs war für eine Verbesserung der Verkehrsverhältnisse dringend notwendig“, verdeutlichte der Sachgebietsleiter Straßenbau Uwe Zeuschel von der Regierung von Oberfranken; liege doch die Verkehrsbelastung der KC 3 mit 2100 Fahrzeugen pro Tag mehr als ein Drittel über der durchschnittlichen Kreisstraßen-Belastung. Die hohe Förderquote unterstreiche das hohe Staatsinteresse an der Maßnahme. Gerne verhelfe der Freistaat den Kommunen zur Verbesserung ihrer Straßenverhältnisse. Dr. Matthias Schrepfermann vom Wasserwirtschaftsamt sprach von einem schwierigen Bauumfeld – beispielsweise des ausgewiesenen Überschwemmungsgebiets durch den vorangegangenen Ausbau der Kreisstraße. Alle Herausforderungen seien vom Gunther Dressel von der Tiefbauverwaltung sowie dem Ingenieurbüro HTS glänzend planerisch und baulich umgesetzt worden. Namens der Giftinger Dorfgemeinschaft dankte Oliver Haag für den rundum gelungenen Weg, der jeden Cent wert sei.

Zeitlicher Ablauf

• Ab 2015: Machbarkeitsstudie/Variantenuntersuchung mit Ing.-Büro HTS;

• 2015 - 19. Februar 2019: Verhandlungen mit Grundstückseigentümern und Trägern öffentlicher Belange nach einer realisierbaren Trasse;

• 19. Februar 2019: Gespräch im Landratsamt Kronach mit am Bau Beteiligten;

• März 2019: Vergabe Planungsauftrag an HTS;

• Juli 2019: Einreichen Förderantrag bei Regierung;

• August 2019: Zusage Regierung für Zuwendung nach BayGVFG und Bay FAG;

• 18. Oktober 2019: Spatenstich;

• November / Dezember 2019: Rodungsarbeiten / Freilegung des Baufeldes;

• Januar / Februar 2020: Ausschreibung Bauarbeiten;

• April 2020: Auftragsvergaben;

• Juni 2020: Beginn Bauarbeiten;

• November 2020: Fertigstellung;

• 19. Oktober 2021: Fertigstellung / Freigabe für den Verkehr.

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