Zur weiteren militärischen Unterstützung stelle Deutschland mehr als elf Milliarden Euro zusätzlich für die kommenden Jahre bis 2029 bereit, erklärte Pistorius mit Blick auf die jüngsten Berliner Beschlüsse dazu. "Die Ukrainerinnen und Ukrainer können sich auf uns verlassen", sagte er.
Pistorius schweigt zu möglichen Planungen für Truppeneinsatz
Über Meldungen, denen zufolge sich von Deutschland gelieferte Waffensysteme auf dem Schlachtfeld teils als unzuverlässig erweisen, zeigte sich Pistorius überrascht. "Diese Berichte habe ich mit Erstaunen zur Kenntnis genommen", sagte er. Man sei in regelmäßigem Austausch mit den ukrainischen Partnern, und Beschwerden über das deutsche Material seien ihm nicht bekannt. "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR hatten über einen internen Vortrag vor deutschen Soldaten berichtet, wonach manche gelieferte Waffensysteme sich nur als eingeschränkt kriegstauglich erwiesen haben sollen.
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): "Die deutschen Waffen gehören zu den besten, die wir haben." Sie hätten sich sehr gut bewährt. Natürlich ergäben sich unter Kriegsbedingungen Hinweise darauf, woran es hake und was an einer Waffe geändert werden sollte. Das sei kein Skandal.
Zur Frage, ob Deutschland nach einem möglichen Waffenstillstand in der Ukraine Soldaten für einen Einsatz in der Ukraine oder an der Grenze des Landes stellen könnte, wollte sich Pistorius weiter nicht äußern. "Wir sind eingebunden in die Pläne und Überlegungen, aber ich bleibe bei meiner Position (...) der strategischen Ambiguität", sagte er mit Blick auf die Arbeiten an Sicherheitsgarantien der von Frankreich und Großbritannien geführten "Koalition der Willigen". Er halte es für klüger, nicht jeden Tag darüber zu sprechen, "was wer wann machen könnte, unter welchen Umständen".