Kriegerdenkmal Friesen Wo Geschichte auf Gegenwart trifft

Heike Schülein
Das ehrwürdige Krieger-Denkmal von Friesen befindet sich nunmehr am neuen Dorfmittelpunkt. Foto: Soldaten- und Kriegerkameradschaft Friesen

1926 wurde in Friesen das Mahnmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs errichtet. Das Denkmal erhielt nun einen neuen Platz in der Dorfmitte.

 
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Am 16. Mai 1926 weihten die Friesener zum Gedenken an ihre Gefallenen des Ersten Weltkrieges ihr Krieger-Denkmal ein. Zahlreiche Vereinsabordnungen aus dem Frankenwald und Ehrengäste von überall her wohnten vor 96 Jahren dem ganztägigen Festakt bei. Das eindrückliche Denkmal, entworfen vom akademischen Bildhauer Carlo Müller aus Würzburg und mitgeschaffen vom Friesener Steinmetzmeister Karl Burger, krönte den Dorf-Plan. Ein Jahr lang hatte die Gemeinde unter Leitung der örtlichen Soldaten- und Kriegerkameradschaft hierfür gesammelt, Festivitäten und Theaterspiel organisiert, bis das nötige Geld beisammen war. Im Rahmen der Dorferneuerung und Neugestaltung des Dorfplatzes im Flößerort bekam das Denkmal nun einen neuen zentralen und würdigen Platz.

Zur feierlichen Einweihung und im Gedenken an das Leitbild des Denkmals: „Liebe hört niemals auf” wohnten viele Friesener zur nächtlichen Stunde beim Schein brennender Fackeln dem Zeremoniell bei. Ein Wortgottesdienst, geleitet von Pfarrer Sven Raube in Sankt Georg Friesen, eine Kirchenparade der örtlichen Vereine mit Fahnen und der Ehrenzug der Soldaten- und Kriegerkameradschaft eröffneten traditionell die feierliche Weihe am neuen Dorfplatz. Wie früher zog man davor aus der Kirche St. Georg zum neu renovierten Denkmal, wo Pfarrer Raube den Weihe-Akt vollzog.

Der Musikverein Friesen spielte dort unter Leitung von Markus Schnappauf zum großen Zapfenstreich auf – gleichsam so wie vor 96 Jahren die 2. Kompanie des 7. Bayerischen Pionier-Bataillons. Eine feierliche Serenade, vorgetragen vom Gesangverein Cäcilia unter Leitung ihres Dirigenten Theo Wich, umrahmte den mit vielen Emotionen verbundenen Abend. Die Krieger- und Soldatenkameradschaft mit ihrem Ehrenzug und die Fackelträger der Freiwilligen Feuerwehr Friesen schufen eine passende Kulisse.

In ihren Reden erinnerten Klaus-Dieter Nitzsche namens des Bezirks Oberfranken des Bayerischen Soldatenbunds (BSB) und der 3. Bürgermeister der Stadt Kronach, Bernd Liebhardt, an die großen europäischen Katastrophen der beiden Weltkriege, an ihre dramatischen Verwerfungen und Schicksale: Erinnerungen, die aus der Vergangenheit in die Aktualität des Krieges in der Ukraine zurückgekehrt sind; Erinnerung an die Fragilität des Versprechens: Nie wieder Krieg!

Der große Zapfenstreich – vorgetragen vom Musikverein Friesen und begleitet vom Ehrenzug der Krieger- und Soldatenkameradschaft mit ihren Kommandanten – waren Höhepunkt und Ehrerbietung an die gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege. Die dritte Strophe der Nationalhymne beschloss das bedeutsame von der Soldaten- und Kriegerkameradschaft begangene Ereignis, das auch danach noch zu langen und intensiven Gesprächen in der neuen Dorfscheune anregte.

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