Krippen in Kronach Josef und Maria ziehen in die Schaufenster

Heike Schülein
Auch heuer schmückten Kinder der Rosenberg-Kita den Christbaum in der St.-Anna-Kapelle. Foto: /Heike Schülein

Auch in diesem Jahr kann die traditionelle Krippen-Ausstellung nicht in der St. Anna-Kapelle stattfinden. Einzelhändler der Innenstadt springen nun erneut ein.

 
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Kronach - Überall auf der Welt, wo Christen Weihnachten feiern, werden in Kirchen und Häusern Krippen aufgestellt. Im zwischenzeitlich stark angestiegenen Reigen der Krippen-Ausstellungen im Landkreis kam der Schau der „Katholischen Erwachsenenbildung Landkreis Kronach“ (KEB) in der St.-Anna-Kapelle seit jeher eine besondere Bedeutung zu. Erstmals 1988 – damals noch in der Rathaus-Galerie – abgehalten, hätte das vorweihnachtliche Highlight im vergangenen Jahr zum 33. Mal stattgefunden. Da dies coronabedingt nicht möglich war, zeigte man im letzten Jahr einige Krippen in Schaufenstern in der Oberen Stadt. Auch heuer gibt es diese coronakonforme Alternative, nachdem die Pandemie nun bereits zum zweiten Mal den Initiatoren einen Strich durch die Rechnung macht.

„Die Krippen-Ausstellung gehört einfach zur Adventszeit in Kronach“, zeigte sich KEB-Vorsitzender Heinz Hausmann am Freitag sicher. Bereits in den ersten Jahren habe sie rund 5000 Besucher zu verzeichnen gehabt – eine Anzahl, die bis jetzt konstant geblieben sei. Ausnahmen waren die Jahre nach der Grenzöffnung, in denen man sogar teilweise über 10 000 Besucher zählte. „Die Idee kam uns damals, weil es im Landkreis Kronach so viele Bastler, Künstler und Krippenbauer gibt. Mit der Ausstellung wollten wir unseren Beitrag zum Kronacher Weihnachtsmarkt leisten“, bekundete Heinz Hausmann. Damals wie heute sollten sich die Menschen auf die Weihnachtszeit einstimmen können und innerlich zur Ruhe kommen. „Weihnachten ist kein Märchenfest“, verinnerlichte er.

„Lebendige“ Schaufenster

Sein Dank wie auch der von KEB-Geschäftsführer Stephan Renczes galt insbesondere den Hauptorganisatoren Siegfried Schneider, Werner Müller und Lukas Löffler für ihren großen Einsatz als auch den Inhabern der Geschäfte, die auch heuer ihre Schaufenster sofort und ohne Zögern zur Verfügung stellten. Nachdem es sich 2020 um leer stehende Schaufenster gehandelt habe, sind heuer auch „lebendige“ Schaufenster dabei. Zudem beteiligen sich auch alle Kirchen der Innenstadt. Weiterer Dank gebühre den Hobby-Krippenbauern für deren Bereitschaft, ihre Werke der Öffentlichkeit zu präsentieren; handelt es sich doch bei vielen davon um mit viel Liebe zum Detail und handwerklichem Können gefertigte Eigenkreationen.

In der Kapelle wurde wiederum ein schöner Christbaum aufgestellt und wie alle Jahre von den Kindern des Rosenberg-Kindergartens geschmückt. Ehrensache für die Kita ist es, dass es sich dabei alljährlich um neuen und zudem selbst hergestellten Schmuck handelt. Die Sterne wurden heuer aus einer selbsttrocknenden Knetmasse gefertigt und die Glaskugeln mit Glitterstiften verziert. „Für die Kinder ist die Weihnachtszeit einfach faszinierend“, meinte Kiga-Leiterin Birgit Kestel, die mit der Erzieherin Katja Wich den Jungen und Mädchen beim Schmücken des Baumes half. Wie diese ankündigen, werde man mit den Kindern sich auf große Weihnachtsspuren-Suche begeben und dabei selbstverständlich auch jede der ausgestellten Krippen betrachten. Unter dem Weihnachtsbaum hat Werner Müller eine Krippe aufgebaut. Zudem sind in der Kapelle auch drei große Bilder von bereits schon einmal ausgestellten Krippen zu sehen. Die Kapelle steht zu den regulären Öffnungszeiten offen.

Adventlicher Spaziergang

„Es ist uns ein großes Bedürfnis, die Menschen auf Weihnachten einzustimmen“, betonte dann auch Stephan Renczes. Die Krippen sind nur durch die Schaufenster – am besten in Verbindung mit einem adventlichen Spaziergang – zu betrachten. Dabei sind, ebenso wie auch in der Kapelle, die vorgeschriebenen Abstands- und Hygiene-Maßgaben einzuhalten.

Nachdem die Aktion bereits im Vorjahr so gut angekommen sei, möchte man sie auch in Zukunft fortführen. So soll dann im kommenden Jahr wieder die traditionelle Ausstellung in der Kapelle stattfinden sowie zusätzlich weitere Krippen in Schaufenstern gezeigt werden. Die für diesen Samstag um 10 Uhr in der Stadtpfarrkirche geplante offizielle Eröffnung wurde aufgrund der aktuellen Situation abgesagt.

Sie machen mit

Krippen im Schaufenster sind zu sehen: Dekanatsbüro BDKJ/EJA, J.-N.-Zitter-Straße 33: Strickkreis Ev. Kirchengemeinde Mitwitz, Optik Stöckert, Friesener Straße 2: Krippe von Lukas Löffler – Kronach, Lesezeichen, Strauer Straße 15: Krippe von Alexander Jakob – Kronach, Leder Kestel, Strauer Straße 13: Krippe von Stefan Bauer – Wallenfels, Galerie Ambiente, Stadtgraben 15: Krippe von Margot Barnickel – Kronach, Schmucksache Ditsche, L.-Cranach-Straße 4: Krippe von Lukas Löffler – Kronach, Schneiderei Sabine Hofmann, Lucas-Cranach-Straße 9: Krippe von Siegfried Schneider – Kronach, Atelier für Restaurierung P. Zenkel-Schirmer, Lucas-Cranach-Straße 12: Krippe von Alfred Schmitt – Zeyern, Tourismusbüro Rathaus: Krippe von Lukas Löffler – Kronach, Familie Wicklein, Amtsgerichtsstraße 29: Krippen von Werner Stumpf – Wallenfels, Anna-Kapelle, Melchior-Otto-Platz: Krippe von Werner Müller – Kronach, Stadtpfarrkirche Kronach: Jahreskrippe, Spitalkirche Kronach, Klosterkirche Kronach ab 24. Dezember, Christuskirche Kronach.

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