Hohe Materialkosten, ein gestiegener Zins für Baukredite, eine unübersichtliche Förderlandschaft: Nach jahrelangem Boom geht dem Wohnungsbau die Puste aus. Bei den Baubehörden werden seit Wochen immer weniger Bauanträge eingereicht. Zudem stoppen sowohl private Bauherren als auch Wohnungsunternehmen bereits geplante oder schon laufende Vorhaben. Nimmt man allein die Zahl der Baugenehmigungen als Indikator der aktuellen Entwicklung, dann sind die Einbrüche dramatisch: In Bayern sind laut aktuellsten Zahlen des Statistischen Landesamtes im Januar dieses Jahres 20 Prozent weniger Bescheide für neugenehmigte Wohnungen verschickt worden als im Januar des Vorjahres. Schon im Dezember 2022 ist dieser Trend deutlich geworden, als die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen um 16 Prozent abrutschte. „Wir steuern auf eine Delle zu, die sicherlich für fünf Jahre bleiben wird“, kommentierte am Montag auf Nachfrage der oberfränkische Bezirksvorsitzende der IG Bau, Hans Beer, die Zahlen.